Die kompetenzorientierte Formulierung im berufsspezifischen Ausbildungsziel MTBG § 9 weist darauf hin, dass Medizinische Technolog/-innen für Laboratoriumsanalytik während ihrer Ausbildung zu befähigen sind, insbesondere selbstständig biomedizinische Analyseprozesse mittels biologischer, chemischer sowie physikalischer Methoden und Verfahren einschließlich Präanalytik und Postanalytik zu planen, vorzubereiten und durchzuführen.
Weiterhin werden histologische, zytologische und weitere morphologische Präparate zur Prüfung für die ärztliche Diagnostik vorbereitet und aufbereitet sowie die Qualität der jeweiligen Analyseprozesse und -ergebnisse sichergestellt.
Im Handlungsfeld der Histologie und Histopathologie werden die Anforderungen an Medizinische Technolog/-innen komplexer und daher in den kommenden Jahren neu justiert werden müssen. Noch heute wird in zahlreichen Instituten der Pathologien nach den automatisierten Entwässerungsschritten das zu untersuchende Gewebe manuell geschnitten. Automatisierte Färbeverfahren sowie Entwässern und Eindecken der Präparate folgen im Prozessablauf. Selbst die Archivierung und Asservierung laufen bereits in vielen Instituten digitalisiert. Ausnahmen nehmen hier schwierig herzustellenden Gewebepräparate sowie die Bearbeitung intraoperativer Gewebeentnahmen zur Schnellschnittdiagnostik ein.
Bereits jetzt werden zahlreiche molekularpathologische Untersuchungsmethoden (zum Beispiel Next Generation Sequencing und Pyrosequenzierung zur Genanalyse, Chromogen-in-situ-Hybridisierungen (CISH)) in der Mamma- und Lymphomdiagnostik, Chip-Hybridisierung bei Erregerdiagnostik) durchgeführt.
Mit dem Wandel in der Diagnostik hin zu einer Ausweitung der personalisierten Medizin wächst die Bedeutsamkeit von Ergebnissen immunbiologischer und immunhistochemischer Methoden zur Anwendung auf onkologische Therapieverfahren. Diese Veränderung hat Einfluss auch auf das Arbeiten der MT-Berufe, die sich im veränderten fachlichen Kontext und Verantwortungsrahmen wiederfinden müssen. Die zunehmende Einbindung digitaler Prozesse in die Arbeitsabläufe der histopathologischen Diagnostik zieht Engagement und die stärkere Anbindung (Onboarding) von Auszubildenden bereits in einer frühen Phase der Ausbildung mit sich und erfordert das Ausbilden digitaler Kompetenzen. Ausbildungs- und Erfahrungswissen werden fortan durch beständige methodisch-fachliche Weiterbildung zu ergänzen sein.
Berufsbegleitende Weiterbildung Histologie
Das DIW-MTA und die Bildungsgesellschaft des DVTA bieten ab dem kommenden Jahr gemeinsam eine Weiterbildung im Bereich der Histologie an, um unter anderem standardisierte Aufbereitungen des eingehenden Gewebes vorzunehmen.
Die Weiterbildung Histologie umfasst acht Module, die sich durch unterschiedlichen Stundenumfang auszeichnen und zumeist an den Wochenenden stattfinden.
Das erste Modul „Allgemeine Einführung und Grundlagen zur makroskopischen Beschreibung von Operationspräparaten“ wird am 18.–19. März 2023 in Hannover starten und wird vorwiegend als theoretisch geprägter Unterricht stattfinden.
Nähere Informationen finden Sie ab dem 1. Dezember 2022 auf den Homepages des DIW-MTA und des DVTA e.V. Die Module der Weiterbildung finden vorwiegend in Präsenz statt (praktisches Arbeiten und theoretischer Unterricht). Sichern Sie sich schon im ersten Modul einen Platz und nutzen Sie die Weiterbildung für Ihre berufliche Qualifikation.
Für weitere Fragen melden Sie sich gerne unter info@diw-mta.de bei uns!
Entnommen aus MTA Dialog 12/2022
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