Bayern erweitert Abwassermonitoring auf RS-Viren

Bessere Einschätzung der Ausbreitung
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Für Säuglinge und Senioren kann RSV schnell bedrohlich werden. Umso wichtiger ist es, besser einschätzen zu können, wie die aktuelle Infektionssituation zu werten ist. Künftig gibt es in Bayern zusätzliche Daten.

Bayern untersucht das Abwasser künftig auch auf das Respiratorische Synzytial-Virus (RSV). Bayerns Gesundheitsministerin Judith Gerlach betonte: „Das Abwassermonitoring hat sich bei SARS-CoV-2- und Grippeviren bereits als sehr effizientes Werkzeug zur Überwachung der Infektionslage im Freistaat erwiesen. Deswegen weiten wir das Monitoring-System auf den Nachweis des Respiratorischen Synzytial-Virus (RSV) aus.“ Für die dritte Kalenderwoche 2025 seien in Bayern bisher 292 Fälle von RSV-Infektionen durch die Gesundheitsämter an das Bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) übermittelt worden. Insgesamt liege die Fallzahl im Zuge der „Saison der akuten Atemwegserkrankungen“, die mit der 40. Kalenderwoche im Jahr 2024 begonnen hat, aktuell bei 1.214 RSV-Fällen. Für die gesamte Bundesrepublik summiert das RKI die Gesamtzahl der RSV-Fälle in den ersten 4 Kalenderwochen 2025 auf 7.444.

Modernes und effizientes Tool

Gerlach betonte: „Die Ergebnisse der RSV-Analysen aus dem Abwasser werden ab sofort regelmäßig gemeinsam mit den Daten von SARS-CoV-2 sowie Influenza A und B veröffentlicht. Rückwirkend stehen zudem Daten ab August vergangenen Jahres zur Verfügung. Damit trägt das System dazu bei, die Ausbreitung von RSV in der aktuell laufenden Erkältungssaison besser einzuschätzen.“ Bayern habe mit dem Abwassermonitoring während der Coronapandemie ein modernes und effizientes Tool zur Überwachung des Infektionsgeschehens eingerichtet. Deswegen sei schon früh klar gewesen, dass dieses Tool auch über die Pandemie hinaus beibehalten werden sollte. Aktuell besteht das Netzwerk aus 21 Standorten, die auf alle Regierungsbezirke verteilt seien. Damit sollen rund 29 Prozent der bayerischen Bevölkerung abgebildet werden.

Forderungen an den Bund

Gleichzeitig bekräftigte Gerlach Bayerns Forderung an den Bund: „Der Freistaat finanziert das System mit jährlich 1,8 Millionen Euro. Bayern nimmt damit eine Vorreiterrolle in Deutschland ein, wenn es um innovative Ansätze in der Beobachtung der Verbreitung von Infektionskrankheiten innerhalb der Bevölkerung geht.“ Es sei wirklich enttäuschend, dass die Finanzierung des Bundes für das Abwassermonitoring so drastisch gekürzt worden sei. Sie habe den Bund mehrfach gebeten, die Finanzierung im vollen Umfang fortzuführen. Bayern habe das bayerische Netzwerk zum großen Teil beibehalten und die Diagnostik ausgebaut. Sie würde sich wünschen, dass die nächste Bundesregierung sich des Themas virologische Überwachung noch einmal annehme.

Aktuelle Daten sind hier abrufbar.

Quelle: Bayerisches Staatsministerium für Gesundheit, Pflege und Prävention, RKI

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