256 Personen nahmen an der Studie teil und berichteten über einen Zeitraum von zwei Wochen „live“ von ihren alltäglichen Entscheidungen. Dafür loggten sie sich vor und nach einer gefällten Entscheidung in ein Online-Portal ein, um darüber zu berichten. Mithilfe der neu entwickelten Methode konnte so die Beobachtung in der natürlichen Umgebung erfolgen, aber mit einem experimentellen Vorgehen kombiniert werden.
Entscheidungen zur Stimmungshebung
Mithilfe des Zufallsprinzips gaben die Forschenden vor, ob eine Entscheidung aus dem Bauch heraus oder wohlüberlegt gefällt werden soll. Im Anschluss berichteten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer, ob sie zufrieden waren mit der gefällten Entscheidung, ob die Entscheidung leicht fiel, mit üblichen Präferenzen harmonierte und sich richtig angefühlt hat. Zu einem späteren Zeitpunkt wurde erfasst, ob die Entscheidung wirklich in die Tat umgesetzt wurde und wie die Teilnehmenden sich dabei gefühlt haben. So kamen insgesamt Daten zu 6.779 Alltagsentscheidungen zusammen.
Die Daten bestätigten die vorangegangene These der Forscherinnen und Forscher, dass schon die Entscheidungsfällung zu einer signifikanten Stimmungshebung führt. Somit dienen Entscheidungen nicht nur dazu, Ziele zu erreichen, sondern auch der Stimmungsregulation, wenn auch eher unbewusst.
Das Bauchgefühl siegt
Es ließ sich jedoch ein Unterschied zwischen Bauch- und Kopfentscheidungen feststellen. Bei intuitiven Entscheidungen zeigte sich eine größere Stimmungsverbesserung als durch Kopfentscheidungen. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sehen den Grund hierfür in dem schwierigeren Vorgehen einer analytischen Entscheidung gegenüber einer leichter gefällten intuitiven Entscheidung. Dies spiegelt sich auch in den Daten wieder.
Ein weiterer Effekt war, dass Bauchentscheidungen viel häufiger umgesetzt wurden – eventuell, weil Bauchentscheidungen mehr im Einklang sind mit den persönlichen Vorlieben. Auch dies belegen die Daten der Studie im Bereich der Harmonisierung der gefällten Entscheidung mit den üblichen Präferenzen. Die Studie liefert neue wichtige Erkenntnisse zu unseren Alltagsentscheidungen und den psychologischen Auswirkungen dieser.
Quelle: idw
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