39 Prozent der Deutschen nehmen Schlafmittel

„Schlafstudie 2024“ der Pronova BKK
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Die Einnahme von Schlafmitteln ist weit verbreitet: Fast 4 von 10 Deutschen greifen zu Medikamenten und anderen Hilfsmitteln. In der Generation Z (18- bis 29-Jährige) ist der Anteil mit rund 60 % am höchsten.

Junge Erwachsene unter 30 Jahren greifen deutlich häufiger zu Schlafmitteln als ältere: 57 % der 18- bis 29-Jährigen nehmen zumindest selten Medikamente, um besser schlafen zu können, während der Anteil mit zunehmendem Alter kontinuierlich bis auf 28 % bei den über 60-Jährigen sinkt. Für eine bessere Nachtruhe bekommen fast doppelt so viele jüngere Menschen Heilmittel verordnet als ältere. Der Studie zufolge nehmen 4 von 10 der 18- bis 29-Jährigen zumindest selten verschreibungspflichtige Präparate ein – der höchste Wert unter allen Altersgruppen. Der durchschnittliche Wert der Gesamtbevölkerung liegt bei 22 %. Bei den 60- bis 69-Jährigen liegt dieser Anteil bei lediglich 10 %.

Beratungsarzt Dr. med. Gerd Herold von der Pronova BKK ordnet die Ergebnisse ein. Laut Herold deuten die Daten darauf hin, dass 18- bis 29-Jährige bei Schlafproblemen vorschnell zu Medikamenten greifen, ohne über mögliche Risiken nachzudenken. „Es wäre daher wichtig, junge Erwachsene besser über gesunde Schlafgewohnheiten und Alternativen zu Medikamenten zu informieren.“

Verschreibungspflichtige Schlafmittel: Erhöhtes Risiko für Abhängigkeit

Wer Medikamente zum Einschlafen nimmt, tut dies meist über einen längeren Zeitraum. Mehr als jede oder jeder Zweite., die oder der ein verschreibungspflichtiges Schlafmittel nutzt, verwendet es seit mindestens einem Jahr. Rund jede oder jeder Fünfte nimmt es schon seit mehr als 4 Jahren. Dr. med. Gerd Herold von der Pronova BKK warnt: „Verschreibungspflichtige Schlafmittel sind eine ernstzunehmende Maßnahme und sollten gezielt eingesetzt werden. Benzodiazepine wie etwa Valium helfen zwar gegen Schlafstörungen, machen aber abhängig. Sie sollten daher – wenn überhaupt – nur kurze Zeit und unter ärztlicher Aufsicht eingenommen werden.“

Bei den Deutschen sind vor allem pflanzliche Schlafmittel wie Baldrian, Passionsblume, Melisse oder Hopfen beliebt, um besser schlafen zu können. 29 % der Befragten nehmen solche Phytopharmaka und Nahrungsergänzungsmittel, die rezeptfrei in Apotheken, Drogerien und Supermärkten erhältlich sind. „Pflanzliche Schlafmittel sind in der Regel gut verträglich und machen nicht abhängig“, sagt Beratungsarzt Herold von der Pronova BKK. Fast genauso viele Deutsche greifen zu melatoninhaltigen Produkten. Diese sind in niedriger Dosierung rezeptfrei in Apotheken und Drogerien erhältlich. „Melatonin ist ein körpereigenes Hormon, das unseren Schlaf-Wach-Rhythmus reguliert. Die Einnahme bei gesunden Erwachsenen kann zu morgendlicher Benommenheit, verringerter Aufmerksamkeit oder verlängerten Reaktionszeiten führen. Deshalb sollte mit ihnen sehr vorsichtig umgegangen werden“, so Herold weiter.

Der Einfluss von Abendritualen

Medikamente sind ein Weg, um den Schlaf zu unterstützen. Doch auch Abendrituale haben großen Einfluss auf die Schlafqualität – welche Gewohnheiten Frauen und Männer bevorzugen, auch darüber gibt die Studie Aufschluss. Gemeinsam haben beide die Vorliebe für das Fernsehen: Rund jeder zweite Deutsche sieht vorm Schlafengehen fern. Etwa ein Viertel liest ein Buch, vor allem Frauen. Sie haben mit 32 % die Nase vorn. Nach dem Fernsehen folgt bei den Männern Sex mit 22 %, bei den Frauen sind es nur 9 %. Kuscheln ist mit 17 % bei Frauen und Männern gleich beliebt. Kaum Unterschiede gibt es beim Rauchen, das 12 % der Männer und 11 % der Frauen als Ritual vorm Schlafengehen nennen. Schokoladeessen genießen jeweils 8 %. Auf die heiße Milch mit Honig schwören nur 3 %.

Quelle: Pronova BKK

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