33. Jahrestagung der Deutschen Adipositas-Gesellschaft
Die bekannten Formate wie Symposien und Postersessions werden auch in diesem Jahr beibehalten. Ein besonderes Anliegen ist den Kongresspräsidentinnen aber vor allem, den wissenschaftlichen Nachwuchs zu ermuntern, sich aktiv am Kongress zu beteiligen: Neben den eingeladenen Referenten/-innen wurden in jedem Symposium viele Zeitfenster für weitere wissenschaftliche Vorträge eingeplant. Für innovative Projektideen, erste Ergebnisse oder kurze Statements gibt es als Neuerung einen Science Slam mit Preisverleihung.
Mehr als 150 Vorträge und Poster
Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Medizin, Psychologie, Ernährungs- und Sportwissenschaft sowie weiteren Bereichen kommen in Potsdam zusammen, um sich über die neuesten Erkenntnisse der Adipositasforschung auszutauschen. In mehr als 150 wissenschaftlichen Vorträgen und Postern geht es nicht nur darum, die Entstehung und den Verlauf dieser chronischen Erkrankung besser zu kennen, sondern auch neue Behandlungswege zu etablieren und in ihrer Wirksamkeit kritisch zu beleuchten.
„Menschen, die unter Adipositas leiden, brauchen in unserer Gesellschaft eine Lobby, die von allen Gruppen der Gesellschaft getragen wird“, so die Tagungspräsidentinnen Prof. Dr. Petra Warschburger von der Universität Potsdam und PD Dr. Susanna Wiegand von der Charité Berlin. „Die Unterstützung wissenschaftlicher Forschung, aber auch qualitätsgeprüfter Vorbeugungs- und Behandlungsangebote ist dringend geboten, um den Vormarsch von Adipositas in allen Altersgruppen zu stoppen. Adipositas ist mehr als zu viel Gewicht.“
Dringliches Gesundheitsproblem
Adipositas, sogenanntes krankhaftes Übergewicht, ist eines der dringlichsten Gesundheitsprobleme weltweit: In Deutschland sind rund ein Viertel der Erwachsenen davon betroffen, im Kindes- und Jugendalter immerhin 6%. Jüngste Schätzungen gehen davon aus, dass weltweit mehr als 640 Millionen Erwachsene adipös sind, das sind 13 Prozent der erwachsenen Weltbevölkerung. Und ein Ende dieser Entwicklung ist trotz vielfältiger Bemühungen nicht in Sicht. Aber Adipositas ist mehr als zu viel Gewicht: Die Erkrankung geht mit zahlreichen gesundheitlichen Belastungen wie koronaren Herzerkrankungen oder Diabetes Typ II, schlechteren Entwicklungschancen, einer verringerten Lebenserwartung und hohen Behandlungskosten im Gesundheitswesen einher. Zudem verursacht sie bei den Betroffenen enormes psychisches Leid, das sich in Depressionen, gestörtem Essverhalten oder der Erfahrung von Stigmatisierung zeigt.
Hochrangig besetzte internationale Key-Notes
Hochrangig besetzte internationale Key-Notes machen deutlich, dass Adipositas bei der Tagung als vielschichtiges Problem in den Fokus gerückt werden soll: Während Prof. Dr. Dianne Neumark-Sztainer von der University of Minnesota den Zusammenhang zwischen Adipositas und Körperbild in den Blick nimmt, geht Prof. Carl-Erik Flodmark vom Skåne University Hospital in Malmö auf die Rolle der Familie bei kindlicher Adipositas ein. Und Prof. Dr. Tim Lobstein, Director of Policy der „World Obesity Federation“, beschäftigt sich mit der Frage einer wirksamen Prävention. Das Spektrum der rund 150 wissenschaftlichen Vorträge und Poster reicht denn auch von „konventionellen“ Gewichtskontrollprogrammen bis hin zu chirurgischen Eingriffen. (DAG, red)
Zeit: 28.09.–30.09.2017
Ort: Campus Griebnitzsee, August-Bebel-Str. 89, 14482 Potsdam, Haus 6
Internet: www.dag-kongress.de/
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