Vertreten waren die Schulen Freiburg, Heidelberg, Karlsruhe, Mannheim, Tübingen und Ulm. Anke Ohmstede, Vizepräsidentin DVTA R/F, ging in ihrem Vortrag auf die unterschiedlichen Rahmenbedingungen der Bundesländer hinsichtlich der Qualifikation von Lehrkräften und unterschiedlicher Rahmenlehrpläne ein. Kurioserweise ist zum Beispiel der Umfang einer Unterrichtsstunde unterschiedlich geregelt. Einige Bundesländer haben für den theoretischen/praktischen Unterricht 45 Minuten = eine Unterrichtsstunde sowie 60 Minuten = eine Unterrichtsstunde für die praktische Ausbildung festgelegt, während andere generell 45 Minuten = eine Unterrichtsstunde für die gesamte Ausbildung festgelegt haben. Es gibt auch keine einheitlichen Regelungen zur schriftlichen Prüfung, hier liegt der Unterschied zwischen offenen Fragen auf drei Kompetenzniveaus und Multiple-Choice-Fragen. Rahmenrichtlinien zum handlungsorientierten Unterricht und entsprechende Kompetenzbeschreibungen gibt es nur in wenigen Bundesländern. Alle MTA-Schulen stehen vor den Herausforderungen, Nachwuchs für die MTA-Berufe zu gewinnen. Sie stehen in Konkurrenz zu den Ausbildungs- und Studienangeboten in Industrie und Handel mit Ausbildungsvergütungen und sonstigen Förderungen; im Gegenteil, künftige MTA müssen zum Teil sogar Schulgeld bezahlen. Eingehend diskutiert wurden auch die unterschiedlichen Bildungswege wie Studium oder Berufsfachschule. Dabei ging es nicht darum, was besser oder schlechter ist, sondern um das jeweilige Kompetenzprofil und den damit verbundenen Tätigkeiten im Berufsalltag.
Der Bildungsplan Zukunft, dieses Jahr auf der Hauptversammlung verabschiedet, fand auch die Zustimmung der Schulleitungen. Wir fordern dringend eine Reform des Berufsgesetzes und der Ausbildungs- und Prüfungsverordnung, die insbesondere folgende Zielrichtungen umfasst:
• Änderung der Berufsbezeichnung; MTA üben selbstständig und eigenverantwortlich die ihnen vorbehaltenen Tätigkeiten aus
• bundeseinheitliche Rahmenvorgaben für eine an den Berufskompetenzen orientierte Ausbildung und Prüfung
• Einführung einer Fortbildungspflicht
• gesetzliche Vorgaben (zum Beispiel Qualitätsstandards) für die Qualifikation des Lehrpersonals, Mindestausstattung der Schulen, Praxisanleitung und -begleitung
• bessere horizontale Durchlässigkeit der MTA-Berufe untereinander/Schaffung von Möglichkeiten für Quereinsteiger durch Zulassung von Fernunterricht (zum Beispiel Modell Homburg-Saar)
• bessere vertikale Durchlässigkeit durch die Möglichkeit einer Hochschulausbildung, entsprechend den Empfehlungen des Wissenschaftsrates
• ausbildungsintegrativ, parallel oder additiv an die fachschulische Ausbildung
• Kostenfreiheit der Ausbildung und Bezahlung einer Ausbildungsvergütung
• Ausweitung der vorbehaltenen Tätigkeiten aufgrund deutlich gestiegener Anforderungen beruflicher Tätigkeit
• Vereinbarkeit von Beruf und Familie durch die Regelung einer Teilzeitausbildung
• Gewährleistung der Patientensicherheit und Qualität der Gesundheitsversorgung durch den Einsatz von qualifizierten MTA
10. Jahrestag EFRS im Deutschen Röntgenmuseum
Der DVTA freut sich, der Gastgeber der jährlichen Mitgliederversammlung am 16./17. November 2018 des European Federation of Radiographer Societies (EFRS) zu sein. Es ist eine besondere Mitgliederversammlung, denn der EFRS feiert seinen zehnten Geburtstag im Deutschen Röntgenmuseum in Remscheid/Lennep. Deutschland, seinerzeit vertreten von Susanne Huber und Andreas Pfeiffer, gehört zu den Gründungsmitgliedern des EFRS. Susanne Huber war Mitglied im Vorstand des EFRS und hat einen wesentlichen Anteil an der Entwicklung und dem Erfolg des EFRS. Zehn Jahre nach der Gründung hat der EFRS eine Vielzahl von Kooperationen auf europäischer Ebene, mittlerweile organisiert der EFRS alljährlich das Radiographer-Programm auf dem Kongress der European Society of Radiology (ECR) in Wien. Informationen: www.efrs.eu
EANM-Kongress
Der 31. Jahreskongress der European Association of Nuclear Medicine (EANM) vom 13. bis 17. Oktober 2018 in Düsseldorf zählte mehr als 6.000 Teilnehmer, davon 562 Technologists. Das Technologist Committee in der EANM organisiert das Programm, es musste zwischen 150 eingereichten Abstracts entscheiden, welche ins Programm aufgenommen werden – entweder als Poster oder als Vortrag. Dabei wurden neueste technische Entwicklungen und wissenschaftliche Erkenntnisse auch aus Sicht der Technologists vorgestellt. Da in den europäischen Nachbarländern in vielen Fällen die Nuklearmedizin nicht gemeinsam mit radiologischer Diagnostik und Strahlentherapie ausgebildet wird, gibt es große Unterschiede in der Qualifikation. Aber in der Regel haben unsere europäischen Kollegen und Kolleginnen einen Bachelor of Science. Die Technologist Group hat mittlerweile auch einen umfangreichen Katalog an Guidelines veröffentlicht, siehe auch www.eanm.org/publications/technologists-guide/. Anke Ohmstede hat als Vorstandsmitglied des DVTA und des European Federa-tion of Radiographer Societies (EFRS) beide Verbände vertreten.
In einem Gespräch mit dem Technologist Committee und dem EFRS wurde die weitere Zusammenarbeit bekräftigt. So hatte der EFRS schon dieses Jahr auf seiner Website den Lifestream des Kongresses zur Verfügung gestellt. Eine weitere Aktivität ist die Zusammenarbeit des EFRS mit der European School of Multimodality Imaging & Therapy (ESMIT, www.eanm.org/esmit/). Auf dieser Plattform werden Online-Seminare auf drei verschiedenen Level angeboten. Der 32nd Annual Congress of the European Association of Nuclear Medicine findet statt vom 12. bis 16. Oktober 2019 in Barcelona, Spanien.
Entnommen aus MTA Dialog 12/2018
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