Mit dem Tod von Felix Burda am 25.Februar 2001 begann die Arbeit der Felix Burda Stiftung. In seinem Namen sollten viele Menschen vor Darmkrebs bewahrt werden. Die Stiftung appellierte daher an die Bevölkerung, zur Darmkrebsvorsorge zu gehen und initiierte erstmals überhaupt eine Werbekampagne für die Darmkrebsvorsorge. Aber: Noch war die Koloskopie keine gesetzliche Leistung.
In Deutschland hatte man zu dieser Zeit ab 45 Jahren lediglich Anspruch auf eine digitale rektale Untersuchung und den Stuhlbluttest. Erst wenn diese Untersuchungen ein positives Ergebnis brachten, wurde zur Koloskopie geraten.
Doch mit dem ersten bundesweiten Darmkrebsmonat im März 2002 war die Initiative der Felix Burda Stiftung zu einer Bewegung geworden. Die Mutter von Felix Burda war hierbei ein wichtiges Testimonial: Christa Maar „tourte“ mit ihrer persönlichen Geschichte durch die Talkshows der Republik und gab Interviews in zahllosen Magazinen und Zeitungen. Ihr stetes Mantra: „Darmkrebs lässt sich verhindern!“
Anzahl der Todesfälle an Darmkrebs sank
Auf der Spitze dieses ersten großen PR-Erfolges kam dann die alles verändernde Nachricht: Die gesetzlichen Krankenkassen kündigten an, ab Oktober 2002 die Vorsorge-Darmspiegelung als kostenfreie, gesetzliche Leistung einzuführen.
Seit dem Oktober 2002 haben nun alle Versicherten mit dem 55. Geburtstag Anspruch auf diese lebensrettende Präventionsmaßnahme und können die Darmspiegelung sogar nach zehn Jahren wiederholen.
Ende letzten Jahres veröffentlichte das Robert Koch Institut (RKI)) den „Bericht zum Krebsgeschehen in Deutschland 2016“. Hierin zeigt sich eine erfreuliche Fortsetzung des Trends der letzten Jahre: Erneut sank die Anzahl der Todesfälle an Darmkrebs. Und auch die Neuerkrankungsrate geht zurück: Seit 2003 um etwa 16 Prozent.
„Seit etwa 2003/2004 sinken in Deutschland bei beiden Geschlechtern die Inzidenzraten in allen Altersgruppen ab 55 Jahren“, so das RKI in seiner Veröffentlichung. „Vor allem bösartige Tumoren des absteigenden Dickdarms und des Enddarms werden inzwischen seltener diagnostiziert, während die Inzidenzraten fortgeschrittener Vorstufen (In-situ Karzinome) des Darms ansteigen.“
Das Robert Koch Institut bewertet diesen Rückgang als Effekt der Vorsorge-Darmspiegelung: „Der in Deutschland erkennbare Rückgang der Inzidenz in den letzten Jahren, vor allem für die unteren Darmabschnitte, spricht insgesamt für einen positiven Einfluss der Früherkennungs-Koloskopie. Dabei können Ärztinnen und Ärzte gutartige Veränderungen (Adenome) entfernen, die sich sonst zu bösartigen Tumoren weiterentwickeln könnten.“
Quelle: Felix Burda Stiftung, 02.10.2017
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