Künstliche Intelligenz (KI, engl. AI) in konkrete Anwendungen zu überführen, beschäftigt Wissenschaft, Wirtschaft und Politik zunehmend. Neben den Potenzialen werden auch mögliche Gefahren der Technologie diskutiert und wie diesen durch Regulierungen begegnet werden kann. Kooperation international hat hierzu einen Überblick zusammengestellt.
Internationale Leitlinien der G7
Ende Oktober einigten sich die G7-Staaten auf internationale Leitlinien und einen Verhaltenskodex für künstliche Intelligenz. Der „Code of Conduct“ und die „Guiding Principles“ richten sich an die Entwicklerinnen und Entwickler fortgeschrittener KI-Systeme und rufen sie dazu auf, Maßnahmen zur Förderung sicherer und vertrauenswürdiger KI zu ergreifen. Um das zu erreichen, sollen Risiken frühzeitig identifiziert und gemindert werden. Daneben soll es Transparenz über die Fähigkeiten und Grenzen von KI und eine Kennzeichnung KI-generierter Inhalte geben.
Ergebnisse des AI Safety Summit
28 Staaten – darunter auch China und die USA – unterzeichneten im November 2023 im Rahmen des AI Safety Summit, das von der britischen Regierung organisiert wurde, die sogenannte „Bletchley Declaration“. Die Erklärung nimmt Regierungen und Unternehmen in die Verantwortung, KI-Anwendungen auf potenzielle Gefahren zu testen sowie Prüf- und Evaluierungsergebnisse zu teilen. Pläne zur Eindämmung potenziell schädlicher Auswirkungen sollen offengelegt und Entwickler für mögliche Folgen zur Verantwortung gezogen werden. Vorgesehen ist zudem die Zusammenarbeit bei der Entwicklung und Regulierung von KI, die am besten durch internationale Kooperation zu erreichen sei.
US-Dekret
Die Bedeutung der internationalen Zusammenarbeit, insbesondere um einheitliche weltweite Standards zu etablieren, betont auch ein Dekret der US-Regierung. Die von US-Präsident Joe Biden erlassene Executive Order on Safe, Secure, and Trustworthy Artificial Intelligence beabsichtigt, den größtmöglichen Nutzen von KI zu ermöglichen und gleichzeitig die Risiken der Technologie zu minimieren. Unter anderem ist vorgesehen, dass KI-basierte Anwendungen, die Risiken für die nationale Sicherheit sowie die öffentliche Gesundheit und Sicherheit darstellen, künftig verpflichtende Tests durchlaufen. Zudem soll eine Kennzeichnungspflicht für KI-generierte Inhalte eingeführt werden. Datenschutz und Bürgerrechte sollen auf diese Weise gewahrt werden.
BMBF-Aktionsplan
Der kürzlich vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) veröffentlichte Aktionsplan für künstliche Intelligenz enthält das Handlungsfeld „Den europäischen und internationalen Schulterschluss noch stärker suchen“. Hierzu organisiert das BMBF unter anderem einen hochrangigen KI-Workshop, um die europäische KI-Kooperation weiter zu stärken und Maßnahmen zu entwickeln, die den Weg Europas zu einer Spitzenposition im Bereich KI ebnen sollen. Das deutsche KI-Ökosystem soll europäisch und international vernetzt werden.
Erklärung von Santiago
In Anwesenheit von Vertreterinnen und Vertretern 20 lateinamerikanischer und karibischer Länder sowie von Industrie, Wissenschaft, Politik und Zivilgesellschaft fand am 23. und 24. Oktober 2023 in Santiago de Chile das hochrangige Forum über die Ethik der künstlichen Intelligenz in Lateinamerika und der Karibik statt. Das von der chilenischen Regierung, der UNESCO und der lateinamerikanisch-karibischen Entwicklungsbank CAF einberufene Forum gipfelte mit der Unterzeichnung der „Erklärung von Santiago zur Förderung einer ethischen Künstlichen Intelligenz (KI) in Lateinamerika und der Karibik“.
Quelle: idw/Kooperation International/VDI Technologiezentrum GmbH
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