Kürzlich hat die WHO ein Update zu den Fällen geliefert. Bis zum 22. Juni 2022 haben 33 Länder in fünf WHO-Regionen 920 wahrscheinliche Fälle von schwerer akuter Hepatitis unbekannter Ätiologie bei Kindern gemeldet, die die Falldefinition der WHO erfüllen. Seit der Veröffentlichung der letzten Disease Outbreak News am 27. Mai 2022 wurden der WHO 270 neue wahrscheinliche Fälle gemeldet, darunter aus vier neuen Ländern. Der Trend scheint damit ungebremst. Der Nachweis in fünf WHO-Regionen sei ungewöhnlich, und die schwerwiegenden klinischen Folgen einiger Fälle rechtfertigten eine eingehende Untersuchung, so die WHO.
Von den wahrscheinlichen Fällen mussten 45 (5 %) Kinder transplantiert werden, und 18 (2 %) Todesfälle wurden der WHO gemeldet. Die Hälfte der als wahrscheinlich gemeldeten Fälle wurde aus der Europäischen Region der WHO mitgeteilt (20 Länder melden 460 Fälle), darunter 267 Fälle (29 % der weltweiten Fälle) aus dem Vereinigten Königreich.
Immer noch wird stark auf das Adenovirus geschielt. Es ist nach wie vor der am häufigsten nachgewiesene Erreger unter den Fällen mit verfügbaren Daten. In der europäischen Region wurde Adenovirus in 55 % der Fälle (203/371) mit verfügbaren Ergebnissen durch PCR nachgewiesen. Vorläufige Berichte aus den Vereinigten Staaten zeigen, dass das Adenovirus dort in 45 % der Fälle (113/252) mit verfügbaren Ergebnissen nachgewiesen wurde. SARS-CoV-2 wurde in einer Reihe von Fällen nachgewiesen. Doch die Daten zu serologischen Ergebnissen sind jedoch nach wie vor begrenzt.
Doch es gibt auch neue Studien. So geht eine Preprintstudie auf das Thema SARS-CoV-2 und autoreaktive T-Zellantworten als eine Erklärung für Hepatitis unbekannter Ursache ein. Dass noch keine serologischen Ergebnisse für alle Kinder vorliegen, ist vor diesem Hintergrund nicht nachvollziehbar.
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