Mit Immuntherapien gegen Krebs erzielen Ärzte seit einiger Zeit aufsehenerregende Erfolge. Sogar fortgeschrittene Erkrankungen, denen die Medizin bislang nichts entgegensetzen konnte, lassen sich teilweise langfristig zurückdrängen. Krebsforscher wollen diese Therapien noch präziser an die individuelle Erkrankung anpassen. Mit den modernen Analysemethoden können sie die Zielstrukturen auf den Krebszellen identifizieren, um so Immuntherapien für den einzelnen Patienten maßzuschneidern.
Im neuen "HI-TRON Mainz – ein Helmholtz-Institut des DKFZ" kooperiert das Deutsche Krebsforschungszentrum nun auf diesem Forschungsgebiet mit dem Forschungsinstitut für Translationale Onkologie an der Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (TRON gGmbH).
„Die individualisierte Medizin wird insbesondere in der Krebsforschung immer wichtiger. Das Land hat dies schon früh erkannt und im Jahr 2010 mit der Gründung des Instituts TRON in Mainz Weichen gestellt", betont der rheinland-pfälzische Wissenschaftsminister Konrad Wolf.
Immunologische Spitzenforschung
Michael Baumann, der Vorstandsvorsitzende des Deutschen Krebsforschungszentrums, sagt: „Mit TRON haben wir einen international ausgewiesenen Partner gefunden, mit dem wir gemeinsam das wichtige und zukunftsweisende Gebiet der Krebsimmuntherapien voranbringen werden. Die Forschung hat in den letzten Jahren vielversprechende Möglichkeiten aufgezeigt, wie das körpereigene Immunsystem Krebs noch erfolgreicher bekämpfen kann. Diese Ansätze wollen wir nun dringend gemeinsam weiterverfolgen und können dabei die Stärken beider Institutionen zusammenführen – um Krebspatienten möglichst schnell wirksamere Behandlungen anzubieten."
Die TRON gGmbH in Mainz zählt zu den weltweit führenden Instituten auf dem Gebiet der Identifizierung von Biomarkern und der personalisierten Immuntherapie. Die Kooperation mit dem DKFZ soll vor allem die Translation der immunologischen Spitzenforschung und innovativen Therapieansätze beschleunigen. Noch weiß man wenig darüber, warum die Immuntherapien bei manchen Patienten anschlagen, bei anderen dagegen nicht. Ein weiteres wichtiges Ziel der Forschungskooperation ist es daher, Biomarker zu identifizieren, um die Erfolgsaussichten einer Immuntherapie bereits vor Behandlungsbeginn einschätzen zu können.
Im kommenden Herbst soll HI-TRON Mainz bei einem Festakt eingeweiht werden.
Quelle: DKFZ, 10.08.2018
DKFZ
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