Die Studie beziffert den Produktionsverlust auf 3,4 Mrd. Euro. Allerdings gibt der Studienautor zu bedenken, dass diese Kosten unterschätzt werden, weil die Zeitdauer der Arbeitsunfähigkeit während der Post/Long COVID Situation länger als 12 Wochen sei und der Produktionsverlust auch durch Präsentismus entstehe. Werde dieser Effekt noch mit einbezogen, dann summiere sich der Betrag schon auf 5,9 Mrd. Euro. Nicht berücksichtigt wurden Effekte durch das Fehlen der Arbeitnehmer auf die Kollegen. Allerdings gibt der Autor auch den Hinweis, dass die Produktionsverluste überschätzt sein könnten, da Long COVID häufig Frauen betreffe und diese Berufsgruppe in weniger hoch dotierten Jobs arbeiteten. Hinzu komme die mögliche Kompensation der Abwesenden durch Kollegen oder die Neubesetzung der Stelle.
Bruttowertschöpfungsverlust von 5,7 Mrd. Euro
Der Verlust an Bruttowertschöpfung beläuft sich laut Schätzung auf 5,7 Mrd. Euro. Dies sei aber nur der direkte Effekt. Die finanzielle Belastung auf das Gesundheits- und Rentensystem durch die SARS-CoV-2-Infektionen wird auf 1,7 Mrd. Euro beziffert. Berücksichtigt wurde der durchschnittliche Start der Reha-Maßnahmen nach 15,27 Wochen. Der Anteil der COVID-19-Patienten, die eine Invaliditätsrente beziehen, wurde auf 0,4 Prozent geschätzt.
Der Autor kommt zu dem Schluss, dass es auf der einen Seite eine Abwägung geben müsse zwischen dem Interesse durch Schutzmaßnahmen das Auftreten von Long COVID (auch durch Reinfektionen) und damit auch den Ausfall von Arbeitnehmern zu begrenzen und der uneingeschränkten wirtschaftlichen Tätigkeit auf der anderen Seite.
Artikel teilen