Sanfte Prostata-OP per Wasserstrahl

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Prostataverkleinerung mit Wasserkraft
Prostataverkleinerung mit Wasserkraft: Prof. Dr. Andreas Gross, Chefarzt der Abteilung für Urologie in der Asklepios Klinik Barmbek (Hamburg), setzt den AquaBeam ein. Asklepios
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Die Abteilung für Urologie der Asklepios Klinik Barmbek (Hamburg) unter der Leitung von Prof. Dr. Andreas Gross bietet Patienten mit gutartiger Prostatavergrößerung neben den dort etablierten modernsten Laserfahren ab sofort ein weiteres innovatives Behandlungsverfahren an.

Mit dem „AquaBeam“-OP-Roboter können die Spezialisten der renommierten urologischen Abteilung überschüssiges Prostatagewebe besonders genau und gleichzeitig schonend entfernen. Das Geheimnis hinter der neuen Technik ist eine Kombination aus Bildgebung und hoch fokussiertem Wasserstrahl. Die im Silicon Valley in den USA entwickelte Technik kommt bundesweit bislang nur an fünf Standorten zum Einsatz, davon drei bei Asklepios. Die Urologen im Asklepios Klinikum Harburg waren im August 2017 unter der Leitung von Prof. Dr. Thorsten Bach weltweit die ersten, die AquaBeam in der Routinetherapie der gutartigen Prostatavergrößerung eingesetzt haben. Mittlerweile haben dort schon mehr als 200 Patienten von dem neuen Verfahren profitiert – das entspricht einem Fünftel aller Patienten weltweit, die bislang mit dem AquaBeam erfolgreich behandelt wurden. Im September 2018 wurde AquaBeam auch in der Urologie in der Asklepios Paulinen Klinik in Wiesbaden installiert, jetzt startet die Urologie in Hamburg-Barmbek.

Ausbau des AquaBeam-Angebotes vorangetrieben

„Die Behandlungserfolge und die wissenschaftlich-analytische Begleitung der Patienten durch Prof. Bach und sein Team im Asklepios Klinikum Harburg haben den Ausbau des AquaBeam-Angebotes bei Asklepios wesentlich vorangetrieben“, so Prof. Dr. Christoph U. Herborn, Chief Medical Officer der Asklepios Kliniken Gruppe. „Als Folge können wir den Patienten mit gutartiger Prostatavergrößerung dieses moderne und besonders schonende Operationsverfahren bereits an drei Standorten von Asklepios anbieten. Wir beobachten, dass Patienten zum Teil aus dem europäischen Ausland anreisen, um von dem neuen Verfahren zu profitieren. Parallel dazu lernen Ärzte aus der ganzen Welt die neue Technologie von unseren Spezialisten bei Asklepios“, erläutert Prof. Herborn.

Genaue Identifikation und Markierung des Gewebes

Anders als bei anderen Operationsverfahren können die Urologen mit dem AquaBeam den zu entfernenden Teil der Prostata zu Beginn des Eingriffs besonders genau identifizieren und markieren. „Die so markierten Bereiche entfernt der Operateur schonend mit einem Hochdruck-Wasserstrahl unter computergestützter Führung“, erläutert der Chefarzt der Urologie in der Asklepios Klinik Barmbek, Prof. Dr. Andreas Gross. Der national und international erfahrene und anerkannte Urologe Prof. Gross ist von den Vorteilen des neuen AquaBeam-Verfahrens überzeugt: „Der Eingriff ist außerordentlich präzise, sehr schnell und reduziert die Reizung des Gewebes im Vergleich zur mechanischen Technik oder Hitzeeinwirkung eines Lasers auf ein Minimum.“

Patient profitiert gleich mehrfach

Die operative Behandlung von gutartigen Prostatavergrößerungen durch die Harnröhre ist bereits seit vielen Jahrzehnten möglich. Seit gut 15 Jahren auch mit Hilfe von Speziallasern, mit denen man das überschüssige Gewebe entweder verdampfen oder entkernen kann. „Schon die Laser-Technik hat die Operation einer vergrößerten Prostata deutlich schonender gemacht – das AquaBeam-Verfahren ist nun die nächste große Innovation“, ist sich Prof. Dr. Gross sicher. Der Patient profitiert gleich mehrfach von der neuen Technik: Die Operationszeit ist sehr kurz – und da es sich um ein robotisches Verfahren handelt, ist eine gleichbleibende und hohe Qualität gesichert. Aus Sicht von Prof. Gross sind zwei wesentliche Punkte von besonderer Bedeutung für den Patienten: „Zum einen kann der Schließmuskel sicher geschont werden, sodass keine Gefahr der Inkontinenz besteht. Zum anderen kann die Funktion des Samenergusses mit großer Wahrscheinlichkeit erhalten werden.“

Innovative Verfahren und passgenaue Behandlungskonzepte

In Deutschland unterziehen sich jährlich ca. 70.000 Männer einer Operation in Folge einer gutartigen Prostatavergrößerung – ca. 500 davon in der Asklepios Klinik Barmbek. Ein Großteil der Patienten könnte künftig von den Vorteilen des neuen Verfahrens profitieren. Besonderen Wert legt Prof. Gross vor dem Hintergrund seiner über 30-jährigen Erfahrung allerdings darauf, das passgenaue Behandlungskonzept für jeden seiner Patienten zu finden: „Bei aller Begeisterung für die neue Technik steht in unserer Abteilung immer der Patient mit seinen individuellen Anforderungen und medizinischen Bedürfnissen im Vordergrund. Von der medikamentösen Therapie mit muskelentspannenden oder hormonblockierenden Arzneimitteln über das Laserverfahren bis hin zur klassischen Operationstechnik, die sich zum Beispiel bei extrem vergrößerter Prostata bewährt hat, bieten wir unseren Patienten alle Behandlungsmöglichkeiten der gutartigen Prostatavergrößerung.“

Gutartige Prostatavergrößerung – häufig und mehr als nur lästig

Die gutartige Prostatavergrößerung („benigne Prostatahyperplasie“, kurz BPH) ist im höheren Lebensalter eine echte Volkskrankheit: Während bei den 40- bis 60-Jährigen ca. jeder zweite Mann betroffen ist, steigt der Anteil bei den 60- bis 80-Jährigen auf rund 75 Prozent, bei den Über-80-Jährigen sogar auf etwa 90 Prozent. Das „Mehr“ an Prostatagewebe ist für sich genommen zwar kein Problem – allerdings übt das vergrößerte Organ Druck auf Blase und Harnröhre aus, was zahlreiche Beschwerden verursachen kann: Betroffenen Männern fällt es häufig schwer, mit dem Wasserlassen zu beginnen, auch ein geschwächter Harnstrahl ist typisch. Darüber hinaus müssen Männer mit einer vergrößerten Prostata meist sehr häufig, vor allem auch in der Nacht, zur Toilette. Auch eine sogenannte Dranginkontinenz – starker, plötzlicher Harndrang mit ungewolltem Absondern von Urin – kann eine unangenehme Folge der vergrößerten Prostata sein. Zusätzlich leiden rund 30 Prozent der betroffenen Männer unter Erektionsstörungen und/oder Schwierigkeiten beim Samenerguss.

Quelle: idw/Asklepios

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