Pilze im Darm (Teil 1)

Freunde oder Feinde?
Herbert Hof
Titelbild zu Teil 1 des Fachbeitrags über das Mykobiom des Darms
© SciePro, stock.adobe.com
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Pilze haben sich in der Natur an ganz verschiedene Umgebungsbedingungen adaptiert; man findet sie selbst an extremen Standorten. Wenn man Pilze im Darm sucht, also das Mykobiom des Darms bestimmen will, muss man dies mit den modernsten Methoden der Molekularbiologie tun.

Zusammenfassung

Ein Befund „Pilze im Darm“ ist ganz normal. Die Pilzflora im Darm ist recht bunt. Ganz erheblich wird die Pilzflora durch die bestehende Bakterienflora im Darm reguliert. Und umgekehrt haben Pilze im Darm, also das Mykobiom, Einfluss auf die Zusammensetzung des Mikrobioms, sodass eventuell pathogene Bakterien, wie Salmonella und Listeria, beseitigt werden. Sie wirken also wie Probiotika. Pilze im Darm werden mit Allergien gegen inhalierte oder oral aufgenommene Antigene in Verbindung gebracht. Eine Vermehrung der Pilze im Darm erhöht das Risiko von Infektionen, die entweder durch Verschleppung oder vielleicht auch durch Invasion entstehen. Also selbst große Mengen an Pilzen im Kot dürfen noch lange nicht als „Darmmykose“ interpretiert werden. Pilze im Darm bringen dem Träger eine Reihe von Vorteilen, aber auch einige Risiken. Da die umfassende Beschreibung des Mykobioms erst vor wenigen Jahren erfolgte, ist anzunehmen, dass nach und nach viele Punkte, die heute noch unklar sind, aufgeklärt werden.

Schlüsselwörter: Pilze, Darm, Mykobiom, Allergien, Probiotika

Abstract

A finding of „fungus in the intestine“ is quite normal. The fungal flora in the intestine is quite versatile. The fungal flora is significantly regulated by the existing bacterial flora in the intestine. And vice versa, fungi in the intestine, i. e. the mycobiome, influence the composition of the microbiome, so that any pathogenic bacteria such as Salmonella and Listeria are eliminated. So they act like probiotics. Fungi in the gut are associated with allergies to inhaled or orally ingested antigens. A multiplication of the fungi in the intestine increases the risk of infections, either by carry-over or perhaps by invasion. So even large amounts of fungi in the faeces should by no means be interpreted as „intestinal mycosis“. Fungi in the gut bring a number of benefits to the wearer, but also some risks. Since the mycobiome was only described comprehensively a few years ago, it can be assumed that many points that are still unclear today will gradually be clarified.

Keywords: fungi, gut, mycobiome, allergies, probiotics

DOI: 10.53180/MTADIALOG.2022.0432

 

Entnommen aus MTA Dialog 6/2022

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