Das Frankfurter Universitätsklinikum ist für den Lassa-Patienten ein idealer Behandlungsort. „In Frankfurt besteht für solche Fälle ein beispielhaftes Kompetenzzentrum, in dem Feuerwehr, Gesundheitsamt, Seuchenreferat des Landes Hessen und das Klinikum unbürokratisch und effizient zusammenarbeiten“, erklärt Prof. Jürgen Schölmerich, Ärztlicher Direktor des Universitätsklinikums.
Das Klinikum selbst ist gut auf diesen Fall vorbereitet. Neben der Expertise bei solchen seltenen Krankheiten, die in der Vergangenheit schon bei der Behandlung von SARS-, Lassa- und Ebolapatienten unter Beweis gestellt wurde, existiert vor Ort ein hervorragendes Krisenmanagement. „Frankfurt verfügt über eine medizinische Infrastruktur, die bei Verdachtsfällen und Erkrankten mit hochansteckenden und lebensbedrohlichen Erkrankungen auf allen Sicherheitsstufen situationsangepasst und gemäß den medizinischen Erfordernissen agieren kann“, ergänzt Prof. Hans-Reinhard Brodt, Leiter der Abteilung Infektiologie am Universitätsklinikum. „Aufgrund der umfangreichen Schutzmaßnahmen bei der Behandlung in der Isolierstation besteht keine Gefahr der Ausbreitung des Virus“, sagt Dr. Timo Wolf, behandelnder Oberarzt der Infektiologie.
„Ich bin sicher, dass die Universitätsklinik bestens gerüstet ist. Das Hessische Kompetenzzentrum ist eines der besten Deutschlands. Der Fall zeigt, wie wichtig es ist, dieses vorzuhalten und wie gut die Investitionen des Landes Hessen angelegt sind“, so der Hessische Gesundheitsminister Stefan Grüttner.
Ausgereifte Sicherheitsvorkehrungen
Patienten mit besonders ansteckungsfähigen Infektionskrankheiten wie Lassa, werden nicht in den normalen Klinikgebäuden untergebracht, sondern in einer speziellen Sonderisolierstation in einem eigenen Gebäude. Die Infektionserreger können nicht aus dem Isolierzimmer entweichen: Die Zimmer sind luftdicht abgeschottet und die Abluft wird gefiltert. Alle Gegenstände, Kleidungsstücke und Ausrüstungsmaterialien, die im Isolierzimmer waren, werden entweder sorgfältig desinfiziert oder vernichtet.
Auf der Sonderisolierstation kümmert sich speziell geschultes Personal ausschließlich um die Isolierpatienten. Dabei tragen diese Mitarbeiter zum Eigenschutz spezielle Schutzausrüstung mit Ganzkörperanzügen, Helmen, Stiefeln und besonderen Handschuhen. Wenn die Mitarbeiter das Isolierzimmer verlassen, werden sie zunächst mit Desinfektionsmitteln abgeduscht und ziehen dann – mit Hilfe speziell geschulter Kollegen – in einer vorgeschriebenen Reihenfolge die Schutzausrüstung aus.
Unter den Bedingungen einer Sonderisolierstation kann aufgrund dieser Maßnahmen ausgeschlossen werden, dass Erreger in die Umgebung gelangen. Für Patienten und Besucher besteht laut Aussage der Klinik keine Gefahr.
Therapie
Ein Medikament, das Nukleosidanalogon Ribavirin, zeigt eine nachgewiesene Wirksamkeit gegen Lassafieber. Je früher es gegeben wird, umso effektiver ist es. Konkrete Informationen zum aktuellen Fall und seinem Gesundheitszustand können aufgrund der ärztlichen Schweigepflicht nicht veröffentlicht werden. (Uniklinik Frankfurt, red)
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