Neue Radiopharmazie im Herz- und Diabeteszentrum NRW

Zweites Zyklotron
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Zyklotron
Zyklotron HDZ NRW
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Ein hochmodernes zweites Zyklotron und die weltweit schnellste Medikamentenabfüllanlage stellen die Radiopharmaka-Versorgung bis nach Norddeutschland sicher.

Mit einem Symposium zur Zukunft der personalisierten Medizin hat das Institut für Radiologie, Nuklearmedizin und molekulare Bildgebung am Herz- und Diabeteszentrum NRW (HDZ NRW), Bad Oeynhausen, seinen neuen Bereich zur Herstellung von Radiopharmaka eröffnet. Die aufwendigen Baumaßnahmen im Untergeschoss des Klinikums nahmen mehrere Monate in Anspruch. Unter anderem wurden ein neues Zyklotron und eine hochmoderne Medikamentenabfüllanlage installiert.

Lieferung bis nach Nordwestdeutschland

Zum Eröffnungstag lud die Universitätsklinik in Bereiche ein, die ansonsten nicht zugänglich sind. Institutsdirektor Prof. Dr. Wolfgang Burchert und seine Mitarbeiter stellten dabei die vorschriftsmäßigen Herstellungsschritte und die Produktionsorte der oft dringend benötigten radioaktiven Medikamente vor, darunter auch die sogenannten „heißen Zellen“ in den Reinraumlaboren.

Radiopharmaka werden für Patienten zur Diagnostik von Herzerkrankungen, aber auch in der Tumordiagnostik und bei der Erkennung neurologischer Erkrankungen benötigt. Im HDZ NRW spielen die Erkennung der Herzmuskelvitalität, die Herzmuskeldurchblutung, der Nachweis und die Lokalisation von Entzündungen sowie die Ausbreitungsdiagnostik von Tumorerkrankungen (z.B. Lungentumoren) eine wesentliche Rolle. Bereits seit über 20 Jahren stellt das HDZ NRW Radiopharmaka selbst her – für das eigene Klinikum sowie für Krankenhäuser und Praxen in Ostwestfalen und darüber hinaus in Nordwestdeutschland.

Weltweit schnellste Abfüllanlage

Die Medikamente haben eine Halbwertzeit von nur zwei Stunden, deshalb müssen sie besonders schnell im Zyklotron produziert, abgefüllt und zur Behandlung von vielen Patienten täglich gebracht werden. „Im Zyklotron beschleunigen wir Wasserstoff-Protonen“, erläutert Professor Burchert. „Dabei entsteht unser Ausgangsstoff für das Diagnosemittel Fluor-18-FDG.“ Das neue zweite Gerät wird nun sicherstellen, dass der Betrieb auch bei Wartungszeiten reibungslos weiterlaufen kann. Dafür sorgt auch die weltweit schnellste Medikamentenabfüllanlage der Welt.

Vor dem Rundgang durch die neuen Räumlichkeiten, in die das HDZ NRW rund neun Millionen Euro investiert hat, informierten Wissenschaftler aus Hannover, Münster und Dresden über moderne Anwendungsmöglichkeiten der PET-Radiopharmaka und aktuelle Entwicklungen in der Nuklearmedizin. (idw, red)

Auf der folgenden Seite lesen Sie weitere Hintergrundinformationen.

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Hintergrundinformationen:

1993 hat das HDZ NRW erstmals die Erlaubnis zu Herstellung und Vertrieb von Radiopharmaka erhalten. Mit den jüngsten Baumaßnahmen wurden zeitgleich eine neue Medikamentenabfüllung und eine entsprechende Logistik eingerichtet. Dazu wurden rund 1.800 Kubikmeter Beton auf einer Fläche von 550 Quadratmetern bewegt und unter anderem ein neuer Gang im Untergeschoss unterhalb der Klinik-Zufahrt zum Haupteingang angelegt.

Das Herz- und Diabeteszentrum Nordrhein-Westfalen (HDZ NRW), Bad Oeynhausen, ist ein international anerkanntes Zentrum zur Behandlung von Herz-, Kreislauf- und Diabeteserkrankungen. Mit 37.000 Patienten pro Jahr, davon 15.000 in stationärer Behandlung, ist das HDZ NRW ein führendes Spezialklinikum in Europa. Unter einem Dach arbeiten vier Universitätskliniken und Institute seit 30 Jahren interdisziplinär zusammen. Das HDZ NRW ist Universitätsklinik und zugleich Akademisches Lehrkrankenhaus der Ruhr-Universität Bochum.

Das Institut für Radiologie, Nuklearmedizin und molekulare Bildgebung unter der Leitung von Prof. Dr. Wolfgang Burchert versorgt die stationären Patienten mit bildgebender Diagnostik. Ambulant werden im nuklearmedizinischen Bereich außerdem Tumor- und Schilddrüsenerkrankungen behandelt. Die diagnostischen Leistungen werden von einem interdisziplinären Ärzteteam mit modernsten Untersuchungsmethoden (SPECT/CT, PET/CT, CT, MRT, Röntgen, Gammakameras) erbracht. Wichtige Arbeits- und Forschungsschwerpunkte sind der Strahlenschutz und die Reduktion der Strahlenexposition. Das Institut stellt seine Expertise auch anderen Kliniken zur Verfügung. In Westfalen und darüber hinaus in Norddeutschland versorgt es täglich Kliniken und Praxen mit kurzlebigen Radiopharmazeutika.

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