Nanofibrillen sind kleine, nadelartige Strukturen und wurden erstmals 2013 von Prof. Dr. Jan Münch, Universität Ulm, beschrieben. Sie basieren auf dem Peptid EF-C, welches aus 12 Aminosäuren besteht. In polaren Lösungsmitteln löst sich das Peptid auf und fügt sich sofort zu nanoskaligen Fibrillen zusammen. Diese lassen sich auf magnetische Partikel aufbringen und erhalten dadurch eine ganz neue Funktion als Hybridmaterial, wie die Forschenden um Co-Erstautor Dr. Torsten John nun zeigen konnten.
Verbesserte Isolierung und Konzentration
„Die präsentierte Methode erlaubt es, Viruspartikel effizient einzufangen, zu isolieren und zu konzentrieren, was eine Steigerung der Empfindlichkeit bestehender Diagnosetools und Analysetests ermöglichen kann“, erläutert Prof. Dr. Bernd Abel vom Institut für Technische Chemie der Universität Leipzig. Diese erhöhte Konzentration und Isolierung von Viren mithilfe des Hybridmaterials aus Nanofibrillen und magnetischen Mikropartikeln ist enorm wichtig in der Diagnostik viraler Infektionen.
In ihrer Studie stellen die Forschenden exemplarisch für das EF-C-Peptid vor, wie Peptidfibrillen hierfür genutzt werden können. Wichtig ist hierbei, dass keine Zentrifuge notwendig ist. Mithilfe spezieller Magnetkügelchen werden die Viruspartikel gezielt gebunden und magnetisch getrennt. Dadurch bleibt ihre Aktivität und Infektionsfähigkeit erhalten, was für neue gentechnologische Verfahren eine große Rolle spielt. Mithilfe dieses neuen Hybridmaterials lässt sich nicht nur die Diagnostik der Infektionen verbessern, sondern auch die Überwachung von Resistenzen.
Quelle: idw
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