Neue Forschung zum Leberzellkarzinom

Studie
Kli
Leberzellkarzinom
Hoch vergrößerte seneszente Zelle (braune Färbung) aus einer Mäuseleber, umgeben von Immunzellen (kleine blaue Punkte, die großen blauen Punkte sind Zellkerne von normalen Leberzellen) Katharina Wolter, Universitätsklinikum Tübingen
Newsletter­anmeldung

Bleiben Sie auf dem Laufenden. Der MT-Dialog-Newsletter informiert Sie jede Woche kostenfrei über die wichtigsten Branchen-News, aktuelle Themen und die neusten Stellenangebote.


* Pflichtfeld

Defekte Leberzellen sorgen selbst für ihre Beseitigung. Lebertumoren unterlaufen diesen Schutzmechanismus und nutzen ihn für verstärktes Tumorwachstum.

In Leberzellen sorgt ein eingebauter Schutzmechanismus dafür, dass sie in eine Art Winterschlaf (Seneszenz) fallen, wenn ihre Erbinformation irreparabel geschädigt ist. Der Schutzmechanismus verhindert, dass sich fehlerhafte Zellen zum Beispiel unkontrolliert vermehren und Krebstumoren bilden

Die Zellen im Ruhestand geben dabei Botenstoffe ab, die Zellen der körpereigenen Abwehr anlocken. Sie lösen damit ihre eigene Zerstörung aus. Die vorliegende Studie zeigt, dass über den Botenstoff CCL2 angelockte Zellen essenziell für den Schutz vor der Krebsentstehung sind

In einem zweiten Schritt konnte das Forscherteam zeigen, dass dieser sinnvolle Mechanismus des Immunsystems unterlaufen wird, wenn sich in der Nachbarschaft bereits Zellen eines bösartigen Tumors befinden. Dann nutzt der Tumor den Schutzmechanismus der seneszenten Zellen zu seinem Vorteil und behindert damit das gegen ihn arbeitende Immunsystem.

Eingeschränkte Therapiemöglichkeiten

Das Leberzellkarzinom (hepatozelluläres Karzinom, HCC) stellt weltweit die zweithäufigste Krebstodesursache dar, die Therapiemöglichkeiten sind bis heute eingeschränkt. Am Universitätsklinikum Tübingen sucht die Arbeitsgruppe um Lars Zender in Mausmodellen und an Proben aus menschlichen Tumoren nach neuen therapeutischen Zielstrukturen zur Behandlung des Leberzellkarzinoms.

In früheren Arbeiten konnte das Forscherteam bereits zeigen, dass Leberzellen, die zu entarten drohen, in eine Art Winterschlaf, genannt Seneszenz eintreten können, und dass diese schlafenden Zellen vom Immunsystem erkannt und entfernt werden können. Diese Immunantwort auf die schlafenden Zellen stellt einen wichtigen Schutzmechanismus zur Unterdrückung der Krebsentstehung in der Leber dar. Ist er defekt, können sich die schadhaften Zellen weiter verändern, aus dem Seneszenzprogramm ausbrechen und einen bösartigen Tumor bilden.

Die Lösungen finden Sie hier

Artikel teilen

Online-Angebot der MT im Dialog

Um das Online-Angebot der MT im Dialog uneingeschränkt nutzen zu können, müssen Sie sich einmalig mit Ihrer DVTA-Mitglieds- oder Abonnentennummer registrieren.

Stellen- und Rubrikenmarkt

Möchten Sie eine Anzeige in der MT im Dialog schalten?

Stellenmarkt
Industrieanzeige