„Die beste bisher normierte Analysenmethode zur Bestimmung der Mineralölkohlenwasserstoff-Rückstände wird bis zu einer Konzentration von zehn Milligramm je Kilogramm empfohlen. Dies wird bei den gegenwärtigen intensiven Bemühungen der Lebensmittelhersteller, die Gehalte in den Lebensmitteln weiter maßgeblich zu minimieren, als unzureichend angesehen”, erklärt Dr. Ludger Brühl vom Max-Rubner-Instituts (MRI), Leiter des Forschungsprojektes.
Präziseres Werkzeug in der Hand
Mineralölbestandteile kommen überall in der Umwelt vor und sind in Lebensmitteln oft in geringen Mengen nachweisbar. Die Eintragswege wurden im Projekt untersucht, sind aber im Einzelfall zunächst unbekannt und meist Gegenstand weiterer Untersuchungen. „Mit der neuen verfeinerten Analyse haben wir nun ein präziseres Werkzeug in der Hand, um ungeklärten Einträgen zielgerichtet nachzugehen. Das ebnet den Weg für eine sachliche, unaufgeregte und risikoorientierte Verbesserung der Sicherheit von Lebensmitteln. Speiseöle und Fette werden damit noch sicherer. Das steigert nicht zuletzt die Transparenz und Akzeptanz beim Verbraucher”, erklärt OVID-Geschäftsführer Dr. Gerhard Brankatschk, Koordinator des Projektes.
Vom DIN angenommen
Die Analysemethode haben die Deutsche Gesellschaft für Fettwissenschaft (DGF) und das Deutsche Institut für Normung (DIN) im Rahmen der gemeinsamen Arbeiten zur Normung von Analysemethoden im Bereich Fette und Öle angenommen. Sie erscheint im Dezember als Einheitsmethode der DGF C-VI 22 (20) Mineralölbestandteile, gesättigte Kohlenwasserstoffe (MOSH) und aromatische Kohlenwasserstoffe (MOAH) mit online gekoppelter LC-GC-FID-Methode für niedrige Bestimmungsgrenzen.
Internationale Anerkennung
Bereits vor ihrer Veröffentlichung hat die Analysenvorschrift international Anerkennung erfahren: die Europäische Normungsorganisation (CEN) hat mit Arbeiten zur Etablierung internationaler Standards begonnen. „Das ist ein hervorragendes Zeugnis für die exzellente Forschungsarbeit in Deutschland. Ermöglicht wurde dies auch durch die aktive Forschungsförderung der ölsaatenverarbeitenden sowie pflanzenölraffinierenden Industrie”, so Dr. Brankatschk.
Die Arbeiten sind Ergebnis des von der Agrar- und Ernährungswirtschaft unterstützten Forschungsprojektes „Minimierung von Mineralölbestandteilen in Speiseölen” (AiF 19662 N) und werden im Rahmen des Programms zur Förderung der Industriellen Gemeinschaftsforschung (IGF) vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie gefördert. An dem gesamten Vorhaben haben das MRI in Detmold, das Deutsche Institut für Lebensmitteltechnik (DIL) in Quakenbrück sowie das Julius-Kühn-Institut (JKI) in Braunschweig gemeinsam geforscht.
Quelle: idw/ FEI, DGF und OVID
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