MERS-Impfstoff in Phase 1b erfolgreich

Weitere Studien sollen folgen
lz
Schriftzug MERS
© stanciuc/stock.adobe.com 
Newsletter­anmeldung

Bleiben Sie auf dem Laufenden. Der MT-Dialog-Newsletter informiert Sie jede Woche kostenfrei über die wichtigsten Branchen-News, aktuelle Themen und die neusten Stellenangebote.


* Pflichtfeld

Der Impfstoff MVA-MERS-S gegen das Middle East Respiratory Syndrome (MERS) sei in Phase 1b sicher gewesen und habe auch bei Personen mit vorheriger und gleichzeitiger SARS-CoV-2-Erkrankung gewirkt. Weitere Studien sollen folgen.

Der von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE) und des Deutschen Zentrums für Infektionsforschung (DZIF) entwickelte Impfstoff MVA-MERS-S gegen das Middle East Respiratory Syndrome (MERS) wurde in einer Placebo-kontrollierten, randomisierten und doppelt-verblindeten Studie mit zwei Impfstoffdosen und zwei Impfabständen untersucht. Bei den 140 Probanden seien keine schwerwiegenden impfstoffbedingten Nebenwirkungen aufgetreten. Es habe vereinzelt lokale Reaktionen wie leichte Schmerzen an der Einstichstelle gegeben. Der seit 2013 im DZIF entwickelte Impfstoffkandidat MVA-MERS-S basiert auf einem abgeschwächten Virus – dem sogenannten „Modified Vaccinia Ankara Virus“ (MVA) – das mit Proteinkomponenten des MERS-Virus ergänzt wurde. „Jetzt sind weitere Studien erforderlich, unter anderem um diese Ergebnisse bei Risikogruppen für eine schwere MERS-CoV-Erkrankung, einschließlich älterer Menschen und Personen mit relevanten Begleiterkrankungen, zu überprüfen“, sagt Letztautorin Prof. Dr. Marylyn Addo, Direktorin des Instituts für Infektionsforschung und Impfstoffentwicklung des UKE. 

MERS als besonders gefährlich eingestuft

Das MERS-Coronavirus wurde von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) als besonders gefährlich für die öffentliche Gesundheit eingestuft. Es wird von Dromedaren auf den Menschen übertragen und kann auch von Mensch zu Mensch weitergegeben werden. Es verursacht schwere Atemwegserkrankungen mit einer hohen Sterblichkeitsrate. Bisher gibt es weder einen Impfstoff noch eine spezifische Behandlung. In bis zu 36 Prozent der Fälle verläuft eine Infektion tödlich. Weltweit sind bis heute mehr als 2.600 MERS-Fälle in 27 Ländern bestätigt worden, mit Schwerpunkt in Saudi-Arabien. 

Literatur: 
Raadsen, Dahlke, Fathi, et al.: Safety, immunogenicity, and optimal dosing of a modified vaccinia Ankara-based vaccine against MERS-CoV in healthy adults: a phase 1b, double-blind, randomised placebo-controlled clinical trial. The Lancet Infectious Diseases. 2024.  

Quelle: DZIF, UKE

Artikel teilen

Online-Angebot der MT im Dialog

Um das Online-Angebot der MT im Dialog uneingeschränkt nutzen zu können, müssen Sie sich einmalig mit Ihrer DVTA-Mitglieds- oder Abonnentennummer registrieren.

Stellen- und Rubrikenmarkt

Möchten Sie eine Anzeige in der MT im Dialog schalten?

Stellenmarkt
Industrieanzeige