Die von den Berliner Krankenhäusern in den vergangenen Jahren ergriffenen Maßnahmen hätten dazu geführt, dass die Infektionen mit dem häufigsten MRSA-Keim seit Jahren rückläufig sind und inzwischen unter dem europäischen Durchschnitt liegen. Schreiner reagierte damit auf Medienberichte, wonach in Berlins Krankenhäusern in den vergangenen Jahren 534 Menschen an Krankenhauskeimen gestorben seien. Seit 2009 habe es 3.482 Infektionen gegeben, wie aus einer Antwort der Gesundheitsverwaltung auf eine Anfrage des CDU-Abgeordneten Florian Graf hervorgehe.
Mit dem Infektionsschutzgesetz, der Deutschen Antibiotika-Resistenzstrategie (DART) und weiteren verbindlichen Vorgaben wurden, so Schreiner, schon klare Regelungen zur Verbesserung der Krankenhaushygiene und ihrer Transparenz in den gesetzlichen Qualitätsberichten festgeschrieben, die konstant weiterentwickelt werden. Die Berliner Krankenhäuser arbeiteten in der Krankenhaushygiene nach den Vorgaben der RKI-Kommission, des Infektionsschutzgesetzes und der Hygiene-Verordnung des Landes Berlin. Sie seien mitführend bei der Einführung freiwilliger Qualitätsmaßnahmen, wie zum Beispiel der Bildung von MRSA-Netzwerken, der Aktion „Saubere Hände“ und der Beteiligung am Krankenhaus-Infektions-Surveillance-System (KISS).
Mit dem Ziel, einen Beitrag zu der weit über den Krankenhausbereich hinausgehenden Problematik der multiresistenten Keime zu leisten, unterstützt die Berliner Krankenhausgesellschaft die Senatsgesundheitsverwaltung im Rahmen einer AG zur „Erstellung eines Aktionsplans zur Vermeidung nosokomialer Infektionen“. Verbesserte personelle Voraussetzungen, einheitliche Hygienestandards in Krankenhäusern und Präventionsstrategien aller Akteure zur Vermeidung von Antibiotikaresistenzen und Übertragung von Keimen würden von der BKG gefördert. Auch die Aufklärung und Schaffung von Transparenz für Patienten und Patientinnen im Fokus stellen einen wichtigen Beitrag zur Verringerung des Problems dar, so Schreiner weiter.
Ein zentrales Problem bei Infektionen insbesondere im Krankenhaus bleiben aber bestimmte antibiotikaresistente Erreger. Diese weltweit große Problematik in der Medizin führe dazu, dass Infektionen nach wie vor zum Tode führen können, da kein Antibiotikum greift. Daher müssten gemeinsame Strategien unter Einbeziehung aller Beteiligter weiterentwickelt und umgesetzt werden. Schreiner abschließend: „Eine verbesserte, gemeinschaftliche Strategie und Prävention ist der richtige Weg, diese Keime zu bekämpfen.“
Quelle: BKG, 10.07.2018
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