Die weltweite Eindämmung von Malaria kommt nicht voran: Laut dem jüngsten WHO-Bericht (2018) blieb die geschätzte Zahl der Malaria-Todesfälle im Jahr 2017 mit 435.000 unannehmbar hoch und nahezu unverändert gegenüber den letzten fünf Jahren. Eine schnelle Diagnose und eine effektive medikamentöse Behandlung könnten dies verhindern.
Malaria trifft vor allem arme Menschen in Ländern mit geringem und mittlerem Einkommen. Obwohl es wirksame Ansätze zur Vorbeugung und Behandlung der Infektion gibt, haben Millionen von ihnen aus Kostengründen keinen Zugang dazu. Darauf macht die Deutsche Stiftung Weltbevölkerung (DSW) anlässlich des Welt-Malaria-Tages am 25. April aufmerksam.
Malaria ist vermeidbar. Trotzdem nimmt die Zahl der Erkrankungen in einigen Ländern zu. Im Jahr 2017 gab es schätzungsweise 219 Millionen Malariafälle in 87 Ländern. Menschen in afrikanische Ländern südlich der Sahara und in Indien sind besonders schwer betroffen: Auf sie entfallen rund 90 Prozent der Neuinfektionen und Todesfälle. Die WHO verweist auf erhebliche Versorgungslücken beim Zugang zu den Kerninstrumenten zur Prävention, Erkennung und Behandlung von Malaria, insbesondere in den Ländern mit der höchsten Belastung in der Welt.
Ein großes Gesundheits- und Entwicklungsproblem
In den vergangenen Jahrzehnten haben die großen Anstrengungen der WHO und verschiedener Initiativen wie der Globale Fonds zur Bekämpfung von Aids, Tuberkulose und Malaria (Globaler Fonds) große Fortschritte im Kampf gegen Malaria erzielt. Dennoch ist die Infektion nach wie vor ein großes globales Gesundheits- und Entwicklungsproblem.
„Nur koordinierte internationale Anstrengungen können die weitere Ausbreitung verhindern und die Eindämmung der Krankheit voranbringen“, betont Renate Bähr, Geschäftsführerin der DSW. „Es sind dringende Maßnahmen erforderlich, um Malaria ganz oben auf der politischen Agenda zu halten und zusätzliche Ressourcen zur Bekämpfung zu mobilisieren. Die sechste Wiederauffüllung des Globalen Fonds im Oktober 2019 bietet hierzu eine ausgezeichnete Möglichkeit, politische und finanzielle Verantwortung zu übernehmen. Das nachhaltige Entwicklungsziel, die Epidemien Aids, Tuberkulose und Malaria bis 2030 zu beenden, ist in Reichweite. Aber dafür müssen die Weichen jetzt gestellt werden.“
Quelle: DSW, 24.04.2019
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