Jedes Jahr sind 15.000 Menschen von Magenkrebs betroffen. Die Entstehung des Magenkarzinoms bleibt bei vielen Betroffenen lange unentdeckt, weil die Symptome im frühen Stadium oft sehr unspezifisch sind. Je später im Krankheitsverlauf jedoch der Krebs diagnostiziert wird, desto schwieriger eine erfolgreiche Therapie. „Bei Magenkrebs in einem fortgeschrittenen, metastasierenden Stadium ist die derzeitige Behandlung vor allem palliativ auf die Zurückdrängung und Kontrolle der Symptome ausgerichtet“, sagt Prof. Dr. Mascha Binder, Direktorin der Universitätsklinik und Poliklinik für Innere Medizin IV der Universitätsmedizin Halle.
Immuntherapie nicht immer zugelassen
Obwohl die Immuntherapie einen wachsenden Einfluss auf die Behandlung von Patienten mit Magenkrebs hat, ist sie derzeit nicht für alle Betroffenen zugelassen. Vor allem für Patient*innen mit HER2-positiven Tumoren setzt sich der bisherige Therapiestandard aus Chemotherapie und einer zielgerichteten Antikörpertherapie gegen HER2, der Bindestellen für bestimmte Wachstumsfaktoren auf der Oberfläche von Tumorzellen, zusammen. Nach Diagnosestellung liegt die durchschnittliche Überlebensdauer für die Betroffenen bisher bei 15 Monaten.
Zwei experimentelle Regime untersucht
Das Forschungsteam um Binder hat in der INTEGA-Studie zwei experimentelle Regime für die Immuntherapie von HER2-positivem Magenkrebs untersucht.
- Dabei wurde im ersten Regime die HER2-Antikörpertherapie sowie eine starke Immuntherapie mit den Wirkstoffen Nivolumab und Ipilimumab miteinander kombiniert.
- Das zweite Regime erweiterte den aktuellen Therapiestandard um eine Immuntherapie mit Nivolumab.
Immuntherapie verlängert Leben
Während das erste Regime vergleichbare Ergebnisse wie der bisherige Behandlungsstandard zeigte, leben die Patient*innen aus der zweiten Gruppe durchschnittlich 22 Monate – also 7 Monate länger als bei einer Behandlung ohne den Einsatz von Immuntherapie. „Wir konnten mit unserer Studie nachweisen, dass bei Patienten mit HER2-positivem Magenkrebs die Immuntherapie als Ergänzung zum bisherigen Therapiestandard positive Auswirkung auf den Krankheitsverlauf hat und das Überleben unserer Patienten verlängern kann.“ so Binder.
Quelle: Universitätsmedizin Halle
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