Kombination von mRNA-Impfstoff mit Schwerionentherapie

Krebsforschung
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Schwerionensynchrotron SIS18
Schwerionensynchrotron SIS18 © J. Hosan, GSI/FAIR
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Alleine sind sie bereits erprobt in der Krebstherapie, zusammen sollen sie nun noch bessere Ergebnisse erzielen: die Schwerionentherapie gemeinsam mit einem mRNA-Impfstoff. Forschende des Forschungsinstituts TRON und des GSI Helmholtzzentrum für Schwerionenforschung veröffentlichen erste, wegweisende Ergebnisse hierzu.

In einer ersten Stufe zur Erprobung der neuen möglichen Krebstherapie testeten Forschende von TRON auf dem GSI-Campus die Kombination der beiden Ansätze. Aus einer Partikeltherapie und Immuntherapie einen mRNA-basierten Krebsimpfstoff herzustellen ist medizinisches Neuland. Die Testphase FAIR-Phase 0 diente daher zur initialen Testung der Wirksamkeit der Kohlenstoffionen-Strahlentherapie kombiniert mit mRNA-Impfstoff im direkten Vergleich mit einer konventionellen Röntgenstrahlentherapie, ebenfalls kombiniert mit einem mRNA-Impfstoff. 

Hemmung des Tumorwachstums

Aus präklinischen Studien war bereits bekannt, dass die Kombination eines Impfstoffes mit Röntgenstrahlentherapie wirksame Ergebnisse herbvorbringt. Die neue Kombination mit Schwerionen könnte wichtig sein in der Tumorwachstumshemmung und ein starkes Werkzeug in der Krebstherapie. Die ersten Ergebnisse zeigen, „dass die Schwerionen-Strahlentherapie von einer kombinierten Immuntherapie mit mRNA-Krebsimpfstoffen profitieren könnte und sind aufschlussreich für die potenzielle Translation von Radioimmuntherapie-Kombinationen unter Verwendung schwerer Ionen in die Klinik“, erläutern die beiden TRON-Wissenschaftlerinnen Dr. Fulvia Vascotto und Dr. Nadja Salomon. 

Die Untersuchungen fanden statt an einem kolorektalen Adenokarzinom, eine Tumorart, die zu den häufigsten in westlichen Ländern zählt. Der mRNA-Impfstoff vertärkt signifikant die durch die Strahlentherapie ausgelöste Hemmung des Tumorwachstums. Die Kohlenstoffionen-Strahlentherapie senkt dabei das Zellwachstum deutlicher als die bisherige Röntgenstrahlentherapie. Während die Strahlentherapie für die Hemmung des Wachstums sorgt, sichert der mRNA-Impfstoff eine spezifische Immunreaktion gegen den Tumor selbst.

Reaktivierung des Immunsystems

Wie wichtig das Immunsystem in der Krebsbekämpfung ist, ist bereits bekannt. Entartete Zellen können in der Regel erkannt und entsorgt werden. Doch Regulationsmechanismen des Immunsystems verhindern eine Überreaktion, was Krebszellen wiederum ausnutzen und die Immunüberwachun herunterregulieren können. So verschwinden oder tarnen sich die Krebszellen, sodass das Immunsystem sie nicht als Gefahr erkennt oder zu schwach ist, sie zu bekämpfen. Hier greift der mRNA-Impfstoff, dessen Aufgabe es ist, dass Immunsystem neu anzulernen und die richtige Immunreaktion in situ hervorzurufen.

Die neue Forschung von TRON und des GSI haben gezeigt, dass die Kohlenstoffionentherapie der konventionellen Röntgentherapie in Bezug auf die Induktion des Zelltods und die Immunmodulation des Tumors überlegen ist. So erhöht sich die Fähigkeit des Immunsystems, den Tumor zu erkennen und dadurch bekämpfen zu können.

Literatur: 
Salomon N., Helm A., Abderaouf S., et al.: Carbon Ion and Photon Radiation Therapy Show Enhanced Antitumoral Therapeutic Efficacy With Neoantigen RNA-LPX Vaccines in Preclinical Colon Carcinoma Models. International Journal of Radiation Oncology, Biology, Physics: Dec 2023. DOI: 10.1016/j.ijrobp.2023.12.042

Quelle: idw

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