Kampf gegen antibiotikaresistente Keime
Tedros Adhanom Ghebreyesus, der WHO Generaldirektor, betonte bei der Vorstellung des neuen Berichtes „Estimating the impact of vaccines in reducing antimicrobial resistance and antibiotic use“: „Addressing antimicrobial resistance starts with preventing infections, and vaccines are among the most powerful tools for doing that.” Der Bericht betont, dass Impfstoffe gegen 24 Pathogene die Anzahl der eingesetzten Antibiotika um 22 Prozent oder 2,5 Mrd. Dosen p.a. senken könnten. Zu diesen Pathogenen zählen 19 Bakterien (Acinetobacter baumannii, Campylobacter jejuni, Clostridioides difficile, Enterococcus faecium, enterotoxigene Escherichia coli, extraintestinal pathogene Escherichia coli, Streptokokken der Gruppe A (GAS), Haemophilus influenzae Typ b (Hib), Helicobacter pylori, Klebsiella pneumoniae, Mycobacterium tuberculosis, Neisseria gonorrhoeae, nichttyphöse Salmonellen, Pseudomonas aeruginosa, Salmonella Paratyphi A, Salmonella Typhi, Shigella, Staphylococcus aureus, Streptococcus pneumoniae), vier Virenarten (Influenza, Norovirus, Rotavirus, RSV) und ein Parasit (Plasmodium falciparum).
„vorbeugen ist besser als heilen“
Einige der Impfstoffe gibt es bereits, würden aber zu wenig eingesetzt, andere müssten erst noch entwickelt werden, so die Weltgesundheitsorganisation. Ghebreyesus bekräftigte den alten Satz „vorbeugen ist besser als heilen“. Um Leben zu retten und die Antibiotikaresistenz zu bekämpfen, sei es entscheidend, den Zugang zu bestehenden Impfstoffen zu verbessern und neue Impfstoffe gegen schwere Krankheiten wie Tuberkulose zu entwickeln. Geimpfte seien gegen mögliche Komplikationen durch Sekundärinfektionen gefeit, die wiederum oft einen Krankenhausaufenthalt und den Einsatz von Antibiotika erfordern. So stellte die WHO beispielsweise fest, dass allein durch die jährliche Impfung gegen Streptococcus pneumoniae 33 Millionen Antibiotika-Dosen eingespart werden könnten, wenn 90 Prozent der Kinder und zusätzlich die älteren Erwachsenen weltweit immunisiert würden. Auch die ökonomischen Kosten könnten deutlich gesenkt werden und damit die Gesundheitsbudgets in den Ländern entlastet werden. Weltweit belaufen sich die Krankenhauskosten für die Behandlung der im Bericht untersuchten resistenten Krankheitserreger auf geschätzte 730 Milliarden Dollar pro Jahr. Impfstoffe, die sich gegen alle dieser Erreger richten, könnten demnach ein Drittel der Krankenhauskosten einsparen, die mit den Resistenzen verbunden sind.
Quelle: WHO
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