Auf Magnetresonanztomografie-Aufnahmen älterer Menschen sind häufig weiße Flecken im Gehirn, sogenannte White Matter Hyperintensities (WMH), zu sehen. Sie können Teil des normalen Alterungsprozesses sein, aber auch einen relevanten Krankheitswert besitzen, zum Beispiel im Rahmen von Demenzerkrankungen. WMH werden heutzutage oft als Indikator für Kleingefäßerkrankungen angesehen, also Schädigungen der feinsten Blutgefäße im Hirn.
WMH sind offensichtlich späte Folgen von Bluthochdruck
Neben höherem Alter gilt Bluthochdruck als wichtigster Risikofaktor für die Entstehung der Kleingefäßerkrankungen. Besonders ein langjähriger und/oder schlecht eingestellter Bluthochdruck schädigt das Gehirn über verschiedene Mechanismen wie zum Beispiel Minderdurchblutung und Entzündungsprozesse. Der in der aktuellen Studie beschriebene deutliche Zusammenhang zwischen WMH und Blutdruck untermauert vor allem die Bedeutung eines gut eingestellten Blutdrucks.
„Ein hoher und vor allem ein schlecht eingestellter Blutdruck verursacht Schäden im Gehirn und kann somit auch die Funktion des Gehirns schädigen“, so Dr. Janine Gronewold, Erstautorin der neuen Studie. „WMH sind offensichtlich späte Folgen von Bluthochdruck. In zukünftigen Studien wollen wir daher frühere Marker für strukturelle und funktionelle Hirnschäden durch Bluthochdruck untersuchen, um schwerwiegende späte Folgen wie zum Beispiel Demenz zu verhindern“, fasst Prof. Dr. Dirk M. Hermann von der Klinik für Neurologie am Universitätsklinikum Essen zusammen.
Gronewold J, Jokisch M, Schramm S, et al.: Association of Blood Pressure, Its Treatment, and Treatment Efficacy With Volume of White Matter Hyperintensities in the Population-Based 1000BRAINS Study. Hypertension, 2021 Oct 11:HYPERTENSIONAHA12118135, DOI: 10.1161/HYPERTENSIONAHA.121.18135. Epub ahead of print.
Quelle: UKE
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