Ganzer Grippestamm ausgelöscht

Coronamaßnahmen
mg
Grippevirus
© Axel Kock/stock.adobe.com
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Es gibt Befürworter und Widersacher für die strengen Coronamaßnahmen. Im Nachhinein lässt sich viel diskutieren. Doch die aktuelle Grippeimpfung zeigt einen weiteren positiven Effekt der strengen Maßnahmen in der Pandemie: es wird nur noch gegen drei anstelle von vier Grippestämmen geimpft.

Seit der Grippesaison 2018/19 wurde gegen vier Stämme der Grippeviren geimpft. Doch nun geht man wieder zum Dreifachimpfstoff zurück. Grund für die Empfehlungsänderung der Ständigen Impfkommission (STIKO): Durch die strengen Coronamaßnahmen wurde der Influenzavirusstamm B Yamagata ausgelöscht.

Influenzavirus B Yamagata

Schon 2020 war aufgefallen, dass B Yamagata nicht mehr nachgewiesen wurde. Diese ersten Eindrücke bestätigten sich in den darauffolgenden Jahren, in denen dieser Stamm gar nicht mehr auftrat. Da nicht alle Winkel der Welt untersucht wurden, ist jedoch Vorsicht geboten. Es kann durchaus sein, dass irgendwo dieser Stamm der Influenzaviren unentdeckt noch kursiert. Bisher ist es der einzige Grippevirus, der durch die Maßnahmen scheinbar ausgerottet werden konnte.

Aufgrund der kurzfristigen Änderung sind die Dreifachimpfstoffe jedoch nur begrenzt erhältlich. Für die Hersteller war diese rasche Umstellung in der Produktion der Impfstoffe nicht mehr umsetzbar. Stattdessen werde ein abgeschwächter Lebendimpfstoff als trivalenter Impfstoff geimpft, so das Paul-Ehrlich-Institut (PEI). Die restlichen Impfstoffe enthalten weiterhin die vier bisherige Grippestämme.

Die Empfehlung für eine Impfung ab 60 Jahren oder bei gesundheitlicher Gefährdung bleibt bestehen. Denn auch wenn die Impfung nicht immer ganz vor einer Erkrankung schützen kann, sorgt sie für einen milderen Verlauf. Die Todesfälle durch Grippe schwanken von Saison zu Saison, zuletzt waren sie 2017/18 sehr hoch bei bis zu 25.000 Todesopfern. Häufig sterben die Erkrankten an einer bakteriellen Lungenentzündung, da die Lunge durch die Influenzaviren vorgeschädigt war.

Quelle: Deutsches Ärzteblatt

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