Fachkräftestrategie für den Gesundheitsbereich gefordert

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Fachkräftemangel
Die WMK fordert die Unterstützung der stetigen Weiterbildung und Qualifizierung der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, lebensphasenorientierte Arbeitszeitmodelle sowie die Modernisierung der Lehr- und Ausbildungspläne. kamasigns - stock.adobe.com
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Die Wirtschaftsminister der Länder erwarten von der Bundesregierung eine Initiative für eine gesamtstaatliche Strategie zur Deckung des Fachkräftebedarfs.

Die Wirtschaftsministerinnen und Wirtschaftsminister der Länder gehen davon aus, dass in Deutschland die Bedeutung der Gesundheitswirtschaft weiter zunimmt. Das sagte die Vorsitzende der Wirtschaftsministerkonferenz (WMK), die saarländische Ministerin Anke Rehlinger, zum Abschluss eines zweitägigen Treffens am Bostalsee im Saarland.

Die Branche stehe jedoch massiven Herausforderungen gegenüber: „Der demografische Wandel bringt auch einen wachsenden Fachkräftebedarf mit sich.“ Für den Umgang mit dem Anpassungsdruck seien „noch nicht alle Antworten gefunden“. Die Wirtschaftsminister hätten das Ziel, die arbeits- und sozialpolitischen Potenziale des Geschäftsfeldes voll auszuschöpfen. Rehlinger: „Fachkräftemangel im Pflege- und Versorgungsbereich sowie die Engpässe in einzelnen Gesundheitsberufen sind die Achillesferse der Branche.“

Im Saarland fehlten laut Sozialverband VdK bereits heute bis zu 3.000 Pflegekräfte. Die Länderminister erwarten dazu von der Bundesregierung eine Initiative für eine gesamtstaatliche Strategie zur Deckung des Fachkräftebedarfs – unter Mitwirkung der Länder und Sozialpartner. Diese Strategie müsse zum Beispiel auch Antworten geben auf die Frage: „Wie lässt sich die Arbeitgeberattraktivität auf diesem Gebiet maßgeblich steigern?“

Anpassung der Ausbildungspläne

Zu den notwendigen Maßnahmen zählt die WMK-Vorsitzende die Unterstützung der stetigen Weiterbildung und Qualifizierung der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, lebensphasenorientierte Arbeitszeitmodelle sowie die Modernisierung der Lehr- und Ausbildungspläne. Auch die Frage nach Lohn und Gehalt entscheide darüber, wie attraktiv ein Arbeitgeber oder eine ganze Branche erscheint. Zur Bedarfsdeckung müssten außerdem die Initiativen zur Anwerbung von Fachkräften aus dem Ausland vorangetrieben werden.

Zur Weiterbildung in Gesundheitsberufen gab es eine Beschlussvorlage des Saarlandes. Die Wirtschaftsministerkonferenz sieht die Chance, dem Fachkräftemangel in den Gesundheitsberufen entgegenzuwirken, wenn es gelingt, unter Mitwirkung der Länder, Unternehmen und Beschäftigtenvertreter eine gesamtstaatliche Strategie auf den Weg zu bringen. „In mehreren Berufszweigen des Gesundheitshandwerks gibt es bereits Mangelsituationen. Hörgeräteakustik ist ebenso betroffen wie Medizin-, Orthopädie- und Rehatechnik. Es fehlt an Spezialisten“, so Ministerin Rehlinger. Im Bereich der industriellen Gesundheitswirtschaft melde vor allem die medizinisch-technologische Radiologie Engpässe.

Zur systematischen Fachkräftesicherung gehören aus der Sicht der Wirtschaftsminister: Anpassung der Ausbildungspläne, Anwerbung bisher unterrepräsentierter Personengruppen für den Arbeitsmarkt, Gewinnung und Bindung von Auszubildenden und Fachkräften durch mehr Arbeitgeberattraktivität und lebensphasenorientierte Personalpolitik. Rehlinger: „Unser Ziel ist es, einen Rückgang an Wertschöpfung aufgrund fehlender Fachkräfte zu verhindern. Die Strategie muss auch hier die Anpassung der Ausbildungspläne betroffener Berufe enthalten. Genauso wie die Entwicklung und Umsetzung neuer Strategien zu Gesundheitsförderung und -management der Beschäftigten.“


Quelle: Wirtschaftsministerkonferenz, 28.06.2018


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