Erstattung von Genexpressionstests bei Brustkrebs

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Genexpressionstests
Brustkrebspatientinnen und ihre behandelnden Ärzte stehen nach einer Tumor-OP oft vor der schwierigen Entscheidung, ob zur Vorbeugung von erneutem Krebs eine Chemotherapie durchgeführt werden soll. Fotolia - Axel Kock
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Versicherte der Techniker Krankenkasse (TK) mit Brustkrebs können ab sofort alle von der Arbeitsgemeinschaft Gynäkologische Onkologie empfohlenen Genexpressionstests zur Entscheidung für oder gegen den Einsatz einer Chemotherapie nutzen.

Die TK hat für die Erstattung der Genexpressionstests einen Vertrag mit dem Bundesverband Deutscher Pathologen (BDP) und der Managementgesellschaft Convema abgeschlossen. "Bisher ist nur der Oncotype-Test für die reguläre Kostenerstattung zugelassen. Mit dem Vertrag ergänzen wir die derzeitige Regelversorgung und ermöglichen Ärzten und Patientinnen Wahlfreiheit - unabhängig vom Hersteller", erklärt der stellvertretende Vorstandsvorsitzende der TK, Thomas Ballast. Aktuell umfasst die Vereinbarung die CE-zertifizierten Tests Endopredict, Prosigna und Mammaprint.

Brustkrebspatientinnen und ihre behandelnden Ärzte stehen nach einer Tumor-OP oft vor der schwierigen Entscheidung, ob zur Vorbeugung von erneutem Krebs eine Chemotherapie durchgeführt werden soll. Wenn die klinisch-pathologischen Faktoren keine klare Empfehlung zulassen, kann ein Genexpressionstest bei der Entscheidung unterstützen.

Unnötige Belastungen können vermieden werden

Schätzungen des Gemeinsamen Bundesausschusses zufolge können Ärzte bei fast 30 Prozent der Patientinnen mit frühem Brustkrebs keine eindeutige Therapieempfehlung für oder gegen eine Chemotherapie geben. Dies entspricht deutschlandweit etwa 20.000 Patientinnen pro Jahr. Die vereinbarten Genexpressionstests ermöglichen in Verbindung mit weiteren Untersuchungsergebnissen und Präferenzen der Patientin eine fundierte Entscheidung. Nutzen und Risiken einer Chemotherapie können abgewogen, unnötige Belastungen vermieden werden.

BDP-Präsident Prof. Karl-Friedrich Bürrig: "Mit Genexpressionstests sind präzisere Aussagen über das Risiko eines Tumorrückfalls möglich. Das haben inzwischen zahlreiche klinische Studien gezeigt. Durch den TK-Vertrag können die Ärzte den Test einsetzen, der für die Frau am besten geeignet ist. Das ist ein guter und wichtiger Schritt für eine bessere Versorgung - gerade bei einer so lebensbedrohlichen Krankheit." Derzeit sind bereits rund 50 Leistungserbringer aus dem ambulanten und stationären Bereich in das bundesweite Netzwerk eingebunden. Das Angebot steht allen qualifizierten Leistungserbringern - beispielsweise Gynäkologen mit Schwerpunkt in der Krebsbehandlung oder Pathologen - offen.

Quelle: TK, 16.01.2020

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