Empfehlungen zu Hirnforschung und Katastrophenabwehr

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Die Akademien fordern die Einrichtung weltweiter Programme für Diagnose, Prävention und Behandlung von Hirnkrankheiten. Eisele/DVTA
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Im Vorfeld des G7-Gipfels in Japan im Mai dieses Jahres übergeben die Wissenschaftsakademien der G7-Staaten, darunter die Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina, ihren Regierungen drei gemeinsame Stellungnahmen.

Auf Einladung des Science Council of Japan haben die Wissenschaftsakademien von 13 Staaten sowie die African Academy of Sciences gemeinsam wissenschaftsbasierte Stellungnahmen zu drei global relevanten Fragestellungen erarbeitet: Hirnforschung, Katastrophenabwehr und Nachwuchsförderung in der Wissenschaft. Sieben Akademien stammen aus Teilnehmerstaaten des G7-Gipfels und legen diese Empfehlungen ihren jeweiligen Regierungen vor. Zu allen drei Themen wurden beim Arbeitstreffen der Akademienvertreter im Februar intensive Diskussionen geführt. Dabei wurden auch verwandte Themen angesprochen, wie zum Beispiel die Bedeutung von Open Access in der Wissenschaft, der Zusammenhang von Katastrophen und Migration sowie Ziele nachhaltiger Entwicklung.

Beim Treffen der Akademievertreter wurde zudem über die Umsetzung der Empfehlungen berichtet, die 2015 im Vorfeld des in Schloss Elmau tagenden G7-Gipfels veröffentlicht worden waren. Die teilnehmenden Akademien begrüßten, dass in allen Ländern Maßnahmen in den Bereichen „Infektionskrankheiten und Antibiotikaresistenzen“, „Vernachlässigte Tropenkrankheiten“ und „Zukunft der Meere“ umgesetzt worden sind.

Hirnforschung

Zur Fortentwicklung des Gehirns als globale Ressource schlagen die G-Science-Akademien vier parallele Zielsetzungen vor, in deren Rahmen die Gesellschaft von einer strategischen Förderung der Neurowissenschaften profitieren wird:

  1. Unterstützung der Grundlagenforschung durch internationale Zusammenarbeit;
  2. Einrichtung weltweiter Programme für Diagnose, Prävention und Behandlung von Hirnkrankheiten;
  3. Entwicklung theoretischer Modelle hirnbasierter künstlicher Intelligenz und
  4. Verknüpfung von Neurowissenschaft, Sozialwissenschaften und Verhaltensforschung zur Verbesserung von Bildung und Lebensgestaltung als zentrale Elemente einer Gesellschaft, die „Brain Awareness“ besitzt.

Katastrophenabwehr

Zur erfolgreichen Umsetzung des Sendai-Rahmenabkommens mahnen die G-Science-Akademien sechs politische Maßnahmen zur Katastrophenabwehr und nachhaltigen Entwicklung an:

  1. Entwicklung von Kennzahlen und Indikatoren zur Einschätzung von Gefährdung, Schadenanfälligkeit und Belastbarkeit;
  2. Förderung von Wissenschaft und technischem Wissen sowie Verbesserung der Analysen zur Katastrophengefährdung einschließlich des Aufbaus einer entsprechenden Dateninfrastruktur;
  3. Entwicklung innovativer technischer Lösungen zur Katastrophenprävention und Aufklärungsarbeit in Politik und Öffentlichkeit;
  4. Förderung inter- und transdisziplinärer Zusammenarbeit zur schnelleren Erreichung der Nachhaltigkeitsziele;
  5. Einbindung von Investoren und
  6. Einrichtung eines Forums für den Informationsaustausch mit dem Privatsektor und den entsprechenden Akteuren zur Entwicklung praktischer Lösungen.

Nachwuchsförderung


Die G-Science-Akademien empfehlen zur Nachwuchsförderung in der Wissenschaft:

  1. Weitergehende Förderung wissenschaftlicher Ausbildung in allen Bereichen;
  2. Unterstützung junger Wissenschaftler bei der beruflichen Entwicklung;
  3. Bewertungen von Wissenschaftlern nach der Qualität in der gesamten Bandbreite ihrer Arbeit;
  4. Wissenschaftskommunikation für Öffentlichkeit und Kinder stärken;
  5. Wissenschaftler im Bereich Politikberatung weiterbilden;
  6. Verbesserung der beruflichen Weiterentwicklungsmöglichkeiten für Frauen und Minderheiten;
  7. Stärkung von wissenschaftlichen Kapazitäten und gegenseitiger Mobilität durch Zusammenarbeit von Industrie- und Entwicklungsländern;
  8. Sicherung des freien Zugangs zu akademischer Literatur und Information sowie Sicherung der Publikationsfreiheit.


Quelle: Gemeinsame Pressemitteilung der sieben G-Science-Akademien, 20.04.2016

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