Eine Million Euro für Krebstherapie-Forschung

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Crowdfunding-Projekt* Universitätsklinikum Würzburg
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Der Verein Hilfe im Kampf gegen Krebs e.V. geht bei der Spendenakquise neue Wege: Erstmals soll eine besonders vielversprechende Idee des Uniklinikums Würzburg zur zukünftigen Krebstherapie per Schwarmfinanzierung vorangebracht werden.

Unter Crowdfunding versteht man das Finanzieren eines Projekts (Funding) durch eine große Menge an kleineren Investoren (Crowd). Dieses ursprünglich aus den USA stammende, trendige Konzept will der Verein Hilfe im Kampf gegen Krebs e.V. jetzt nutzen, um bis zum Ende dieses Jahres eine Million Euro für einen besonders aussichtsreichen Krebsforschungsansatz des Uniklinikums Würzburg (UKW) zusammenzutragen.

„Bei unserem ersten Crowdfunding-Projekt fordern wir die Öffentlichkeit gleichsam auf, in die eigene Gesundheit zu investieren“, schildert Gabriele Nelkenstock, die Gründerin des Vereins. Schließlich zählt Krebs zu den führenden Todesursachen: Im Jahr 2012 starben weltweit 8,2 Millionen Menschen an Tumorerkrankungen – und für die kommenden zwei Jahrzehnte ist damit zu rechnen, dass die Neuerkrankungen um 70 Prozent steigen werden.

Gesucht: Hochwirksame Medikamente mit geringen Nebenwirkungen

„Wir brauchen dringend neue Medikamente, die hohe Effizienz mit akzeptablen Nebenwirkungen vereinen – speziell für den Kampf gegen solide Tumoren in Brust, Leber, Lunge, Magen und Darm“, betont Prof. Hermann Einsele, Direktor der Medizinischen Klinik und Poliklinik II des Uniklinikums Würzburg. Der international renommierte Krebsexperte fährt fort: „Viele der verfügbaren Wirkstoffe treffen zwar die Krebszellen sehr hart, können aber leider nicht zwischen Tumorzellen und dem umliegenden, gesunden Gewebe unterscheiden. In der Folge kann es zu teils schweren, unter Umständen auch lebensbedrohlichen Nebenwirkungen kommen. In solchen Fällen müssen wir die Therapie stoppen – und die Krebszellen können weiterwachsen.“

Als Alternative zu diesem Szenario arbeiten Onkologen des UKW seit dem Jahr 2010 an einer neuen Antikörpertherapie, die in der Lage ist, den Krebs so präzise zu attackieren, dass kein gesundes Gewebe geschädigt wird. Geleitet wird die wissenschaftliche Arbeitsgruppe von Dr. Thomas Bumm. An der Entwicklung des neuen Verfahrens wesentlich beteiligt ist zudem Privatdozent Dr. Gernot Stuhler, der frühere Leiter des Bereichs Stammzelltherapie für Erwachsene am Würzburger Uniklinikum.

Körpereigene Immunzellen gegen den Tumor richten

Die neue Therapie nutzt die körpereigenen, gesunden Immunzellen zur Tumorbekämpfung und kommt daher ohne Chemotherapie aus. Der Schlüssel dabei sind im Labor herstellte Antikörperfragmente, die von der Würzburger Arbeitsgruppe „HemiBodies“ genannt wurden. „Diese maßgeschneiderten Eiweißmoleküle aktivieren das Immunsystem des Patienten so, dass es den Tumor zielgerichtet zerstört“, bringt Dr. Thomas Bumm einen komplexen bi-molekularen Vorgang auf einen kurzen Nenner. Laut dem 41-jährigen Hämato-Onkologen kann die HemiBody-Technologie auf jede Tumorerkrankung zugeschnitten werden. Speziell für die häufigsten Krebserkrankungen, wie Brustkrebs, Lungenkrebs und Darmkrebs, sollen so mittelfristig neue Behandlungsoptionen zur Verfügung stehen.

Als erste Einsatzmöglichkeit arbeitet das Team von Dr. Bumm und Dr. Stuhler an der Behandlung des Multiplen Myeloms. Das Myelom ist eine bösartige Erkrankung des Knochenmarks, die derzeit noch nicht heilbar ist. Als bisherige Standardtherapie dient eine hochdosierte Chemotherapie über mehrere Monate mit deutlichen Risiken und Nebenwirkungen.

* Gabriele Nelkenstock, die Initiatorin des Crowdfunding-Projekts, umrahmt von Dr. Thomas Bumm (links) und Prof. Hermann Einsele, beide vom Uniklinikum Würzburg.

Die Lösungen finden Sie hier

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