ECDC: Omikron-Unterlinien BA.4 und BA.5 als VOC eingestuft

Droht schon die nächste Welle?
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Coronawelle durch BA.4 und BA.5
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Am 12. Mai 2022 hat das ECDC die Omikron-Unterlinien BA.4 und BA.5 von interessierenden Varianten (VOI) in besorgniserregende Varianten (VOC) umklassifiziert.

Die Varianten BA.4 und BA.5 wurden erstmals im Januar bzw. Februar 2022 in Südafrika entdeckt und sind dort seitdem zu den dominierenden Varianten geworden. Beide Linien enthalten im Vergleich zu BA.2 die Aminosäuresubstitutionen L452R, F486V und R493Q in der Spike-Rezeptor-Bindungsdomäne. Vorläufige Studien deuten auf eine signifikante Veränderung der antigenen Eigenschaften von BA.4 und BA.5 im Vergleich zu BA.1 und BA.2 hin, insbesondere im Vergleich zu BA.1. Darüber hinaus ist in den letzten Wochen in Portugal ein zunehmender Trend bei den Variantenanteilen für BA.5 zu beobachten, begleitet von einem Anstieg der COVID-19-Fallzahlen und der Testpositivitätsrate.

Portugal als Vorreiter?

Das portugiesische Nationale Gesundheitsinstitut schätzte, dass BA.5 am 8. Mai 2022 bereits rund 37 % der positiven Fälle ausmachte. Der geschätzte tägliche Wachstumsvorteil für BA.5 gegenüber BA.2 betrage 13 %, was dem 12 % Wachstumsvorteil entspricht, der zuvor von Südafrika gemeldet wurde. Unter der Annahme einer solchen Wachstumsrate werde BA.5 bis zum 22. Mai 2022 die dominierende Variante in Portugal sein, betont das ECDC.

Der derzeit beobachtete Wachstumsvorteil für BA.4 und BA.5 sei laut ECDC wahrscheinlich auf die Fähigkeit zurückzuführen, sich dem durch eine vorherige Infektion und/oder Impfung induzierten Immunschutz zu entziehen, insbesondere wenn dieser im Laufe der Zeit nachgelassen hat. Begrenzte verfügbare Daten aus In-vitro-Studien zur Bewertung von Seren von ungeimpften Personen, die eine frühere BA.1-Infektion erlitten haben, weisen darauf hin, dass sowohl BA.4 als auch BA.5 in der Lage sein dürften, dem durch eine Infektion mit BA.1 induzierten Immunschutz zu entkommen. Es ist unwahrscheinlich, dass solche ungeimpften Personen vor einer symptomatischen Infektion mit BA.4 oder BA.5 geschützt sind. Während Seren von geimpften Personen in bisher durchgeführten In-vitro-Studien besser abschnitten, lasse der Schutz durch derzeit verfügbare Impfstoffe mit der Zeit gegen die Omikron-Variante nach, betont die ECDC. Derzeit gebe es aber keinen Hinweis auf eine Änderung des Schweregrades für BA.4/BA.5 im Vergleich zu früheren Omikron-Linien.

Zusammengenommen deute dies darauf hin, dass das Vorhandensein dieser Varianten in den kommenden Wochen und Monaten zu einem erheblichen Gesamtanstieg der COVID-19-Fälle in der EU/im EWR führen könnte. Der Gesamtanteil von BA.4 und BA.5 in der EU/dem EWR sei derzeit zwar gering, aber die gemeldeten hohen Wachstumsvorteile könnten darauf hindeuten, dass diese Varianten in der EU/dem EWR in den kommenden Monaten dominieren werden, folgert das ECDC.

Quelle: ECDC

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