Deutliche Zunahme der Hantavirus-Infektionen in Deutschland
Während es im Vergleichszeitraum des Vorjahres nur 147 Hantavirus-Erkrankungen waren, sind es im laufenden Jahr (per KW 40) schon 1.355 erfasste Fälle. Im Gesamtjahr 2018 waren es nur 235 Erkrankungen. Infektionen mit Hantaviren waren in Deutschland bis zum Ende des vorigen Jahrhunderts noch fast unbekannt, heute gehören sie jedoch zum Alltag. Es handelt sich dabei aber um keine Kleinigkeit.
Akutes Nieren- und Lungenversagen sind häufig auftretende klinische Diagnosen, deren Ursachen oft unklar sind. Als auslösende Ursache erlangen vermehrt Hantavirus-Infektionen an Bedeutung. Hantaviren gehören zu den „Emerging Viruses“, die weltweit verbreitet sind. Sie sind Erreger von Zoonosen, die von Nagetieren auf den Menschen übertragen werden. Je nach Hantavirus-Serotyp können humane Hantaviren leichte, wie die Nephropathia epidemica, bis schwerwiegende Erkrankungen wie das Hämorrhagische Fieber mit renalem Syndrom mit hoher Letalitätsrate hervorrufen. In den vergangenen Jahren ist in Europa, einschließlich Deutschland, eine deutliche Zunahme der Hantavirus-Infektionen aufgetreten. Die Viren werden von infizierten Nagetieren (z.B. Rötelmaus) über Speichel, Urin und Kot ausgeschieden und können darin mehrere Tage, auch in getrocknetem Zustand, infektiös bleiben.
Quelle: RKI
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