Die bundesweit größte Untersuchung zum Infektionsgeschehen des Coronavirus bei Kindern und Beschäftigten in Kindertageseinrichtungen ist gestartet. Nordrhein-Westfalen begleitet mit der Modellstudie in 110 Düsseldorfer Kitas den eingeschränkten Regelbetrieb in der Kindertagesbetreuung, an der seit dem 8. Juni wieder alle Kinder in Nordrhein-Westfalen teilnehmen können. Die wissenschaftliche Studie im Fachgebiet der Virologie wird in Kooperation mit dem Universitätsklinikum Düsseldorf und der Landeshauptstadt Düsseldorf durchgeführt.
Insgesamt werden von 5.150 Kindern und Beschäftigten mehr als 40.000 Speichelproben untersucht. Ziel ist, verlässliche Erkenntnisse darüber zu gewinnen, ob es in den Kitagruppen zu neu auftretenden Infektionsfällen kommt und dadurch Infektionsketten im Umfeld ausgelöst werden. Die Untersuchung ist in ihrem Forschungsauftrag und -umfang bundesweit einzigartig.
Infektionsketten können besser nachvollzogen werden
Familienstaatssekretär Andreas Bothe: „Wir freuen uns, dass sich so viele Familien und Fachkräfte in den Kindertageseinrichtungen an der Studie beteiligen und damit helfen, das Coronavirus einzudämmen. Durch die Tests können Neuinfektionen schneller gefunden, Infektionsketten besser nachvollzogen und Ansteckungen leichter verhindert werden. Die Ergebnisse werden uns wichtige Daten zum Infektionsgeschehen bei Kindern liefern, auf deren Grundlage wir den Gesundheitsschutz in unseren Kindertageseinrichtungen weiter verbessern können.“
Prof. Dr. Jörg Timm, Direktor des Instituts für Virologie des Universitätsklinikums Düsseldorf: „Wir freuen uns, dass wir bei der virologischen Forschung Unterstützung vom Familienministerium bekommen. Es gibt immer noch viele offene Fragen zur Bedeutung von Kindern bei der Verbreitung des neuen Coronavirus, und wir hoffen, einige Fragen mit dieser Studie beantworten zu können. Wir lernen bei diesem Virus auch durch die intensive Forschung in Universitätskliniken täglich dazu.“
Quelle: Uniklinikum Düsseldorf, 10.06.2020
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