Bessere Versorgung bei Menstruationsschmerzen

Neues Forschungsprojekt MeMäF startet
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Frau mit Menstruationsschmerzen
© N Felix/peopleimages.com/stock.adobe.com
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Fast jede Frau kennt es: Menstruationsschmerzen. Etwa 9 von 10 Frauen sind davon betroffen, dennoch ist bisher viel zu wenig darüber bekannt. Künftig soll sich die Versorgung verbessern.

Mehr als die Hälfte der betroffenen Frauen leidet unter starken Regelschmerzen und ist dadurch im Alltag und der Lebensqualität eingeschränkt. Moderne Frauen seien laut DAK hierbei sogar stärker belastet als Frauen früherer Generationen, da sie unter anderem durch eine geringere Anzahl an Schwangerschaften mehr Regelblutungen erleben. Eine gute Versorgung von Menstruationsschmerzen sei auch deshalb wichtig, da sich hinter den Beschwerden andere ernsthafte Erkrankungen, wie z. B. Endometriose, verbergen könnten. Das Forschungskonsortium um die Charité – Universitätsmedizin Berlin will daher mit einem neuen Projekt die Versorgung von Mädchen und jungen Frauen mit Menstruationsschmerzen verbessern.

Projekt-App period.

Das aus Mitteln des Innovationsfonds des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) geförderte Projekt MeMäF (Menstruationsschmerzen bei Mädchen und jungen Frauen) besteht aus zwei Versorgungsstufen: Zunächst dürfen 3.000 Teilnehmerinnen im Alter von 16 bis 24 Jahren, die bei einer der am Projekt teilnehmenden Krankenkasse (BARMER, DAK-Gesundheit, Techniker Krankenkasse) versichert sind, die Projekt-App period. nutzen. In dieser App, die die Nutzerdaten allein für Forschungszwecke verwendet, können die Nutzerinnen ihre Menstruation sowie begleitende Symptome tracken. Zusätzlich finden sie gebündeltes medizinisches Expertenwissen zu ihrem Zyklus sowie zu den Ursachen von Menstruationsschmerzen und kombinierte Behandlungsansätze. Weiterhin bietet die App praktische Anleitungen zur Selbsthilfe bei Menstruationsbeschwerden. Nach einer dreimonatigen Nutzungsphase sollen App-Nutzerinnen mit einem erhöhten Risiko für die Entstehung einer Endometriose anhand der analysierten Daten identifiziert werden.

Behandlung im Endometriose-Zentrum der Charité

Bei der zweiten Versorgungsstufe erhalten 220 der Teilnehmerinnen die Möglichkeit, sich im renommierten Endometriose-Zentrum der Charité spezialisiert durch ein interprofessionelles Team behandeln zu lassen. MeMäF ist somit ein hybrides Modell, welches aus digitalen und klinischen Komponenten vor Ort besteht, und Mädchen und junge Frauen versorgt, die (noch) nicht an Endometriose erkrankt sind. Ziel des Projekts des Forschungskonsortiums um die Charité – Universitätsmedizin Berlin ist es, Menstruationsschmerzen zu lindern und Mädchen sowie junge Frauen mit einem erhöhten Risiko für Endometriose frühzeitig zu identifizieren und zu behandeln. Über dieses Ziel hinaus will die Studie mithilfe der gesammelten Nutzerdaten einen wichtigen Beitrag zur wissenschaftlichen Forschung leisten. Auf Grundlage der Ergebnisse gibt der Innovationsausschuss des G-BA eine Empfehlung für die Überführung in die Regelversorgung. „Starke Menstruationsschmerzen sind nicht normal. Zu lange wurde Menstruierenden immer wieder suggeriert, dass sie die Schmerzen ertragen sollen. Darunter wollen wir bestenfalls einen Schlussstrich ziehen“, so Prof. Dr. med. Sylvia Mechsner, Leitung Endometriosezentrum Charité.

Ziel ist ein optimales Angebot

„Im Forschungsprojekt MeMäF kombinieren wir moderne digitale Möglichkeiten mit solidem medizinischem Expertenwissen, um den Teilnehmerinnen Werkzeuge an die Hand zu geben, mit denen sie aktiv zu ihrer eigenen Gesundheit beitragen können”, führt Prof. Dr. med. Claudia Witt, Projektleiterin von MeMäF, weiter an. „Die Digitalisierung verändert die Medizin. Um ein optimales Angebot für Mädchen und junge Frauen mit Menstruationsschmerzen zu entwickeln, braucht es ein Team mit breiter Expertise, welches die Herausforderungen der Umsetzung bewältigen kann“, betont PD Dr. med. Daniel Pach, Co-Projektleiter von MeMäF.

Das MeMäF-Projekt ist ein Gemeinschaftsprojekt der Charité – Universitätsmedizin Berlin mit renommierten Institutionen in Deutschland, darunter BARMER, DAK-Gesundheit, Techniker Krankenkasse, WebMen Internet GmbH, Vandage GmbH sowie das Hasso-Plattner-Institut für Digital Engineering gGmbH.

Weitere Informationen zur App period. und zum Forschungsprojekt gibt es hier.

Quelle: DAK

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