3D Radar Scanner: Berührungslos Atmung und Herzschlag messen?

Ansatz für die humanmedizinische und veterinärmedizinische Diagnostik
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Projekt 3D RADAR Scanner
Im Projekt 3D RADAR Scanner wird ein berührungsloser Scanner für humanmedizinische und veterinärmedizinische Diagnostik entwickelt © ADBInno SARL
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Die Tübinger Synovo GmbH entwickelt gemeinsam mit der französischen ADBInno SARL und dem Institut für Hochfrequenztechnik der TU Hamburg den berührungslosen 3D RADAR Scanner für humanmedizinische und veterinärmedizinische Diagnostik.

Mit dem 3D RADAR Scanner sollen zum ersten Mal körperliche Untersuchungen von Atmung und Herzschlag kontaktlos erfolgen können. Atmung, Herzschlag sowie viele weitere Organfunktionen und die damit verbundenen Krankheitsanzeichen können bisher mit Tastsinn und Stethoskop von erfahrenen Medizinerinnen und Medizinern bewertet werden. Der enge körperliche Kontakt mit den Patientinnen und Patienten während der Untersuchung bedeutet jedoch ein hohes Infektionsrisiko für das medizinische Personal, wie die Coronapandemie zeigt. Bei der Erstuntersuchung, wenn der Infektionsstatus noch nicht bekannt ist, ist dieses Risiko besonders groß. Außerdem stehen im Gesundheitsbereich, wegen des sich verstärkenden Fachkräftemangels, immer weniger Experten zur Verfügung. Auch in der Veterinärmedizin, beispielsweise bei der Gesundheitsprüfung von Nutztieren, ist die Diagnostik häufig mit Untersuchungsstress für die Tiere und größerem Aufwand verbunden.

Berührungslose Untersuchung

Eine Lösung haben die drei Projektpartner, die Synovo GmbH, die ADBInno SARL und das Institut für Hochfrequenztechnik der Technischen Universität Hamburg (TUHH), gefunden. Sie entwickeln gemeinsam einen 3D RADAR Scanner, der ein diagnostisches Verfahren ermöglicht, bei dem die Patientinnen und Patienten berührungslos untersucht werden können. Die Innovation liegt in der kontaktlosen Erfassung von minimalen Vibrationen der Körperoberfläche, hervorgerufen durch Atmung und Herzschlag, sowie weiterer physiologischer Parameter. Diese erfasst der Scanner aus einer Distanz im Dezimeter- bis Meterbereich und daher ganz ohne hygienisches Risiko. Die diagnostische Analyse erfolgt dann computergestützt und getrennt von der Untersuchung – auch mit Unterstützung durch künstliche Intelligenz (KI).

Einsatz im klinischen und außerklinischen Bereich?

Die Synovo GmbH aus Tübingen fokussiert sich in ihrem Teilprojekt im Rahmen des Kooperationsprojektes auf die Entwicklung und Verifizierung von Hardware und Software für den Einsatz im veterinärmedizinischen Bereich. Die französische ADBInno SARL entwickelt das Hardwarekonzept eines einfachen Scanners mit niedriger Frequenz für die Atemüberwachung in der Humanmedizin. Das Teilvorhaben der TUHH beinhaltet die Entwicklung und das Design des Hardwarekonzepts eines innovativen Mehrkanalscanners mit hoher Frequenz. „Der medizinische 3D RADAR Scanner stellt eine völlig neuartige diagnostische Technologie dar, die ein breites Marktpotenzial mit sich bringt“, erläutert Nina Henzler, zuständig für Projekt- und Technologietransfermanagement bei der BioRegio STERN Management GmbH. „Er ist in vielen Bereichen der human- und veterinärmedizinischen Diagnostik einsetzbar, ermöglicht neue und sichere Perspektiven für das berührungslose Monitoring von Vitalparametern im klinischen und außerklinischen Bereich.“

Es handelt sich bereits um das zweite deutsch-französische Forschungsprojekt das vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz BMWK im Rahmen des internationalen Kooperationsnetzwerkes smart analytics gefördert wird. smart analytics dient der Entwicklung intelligenter innovativer analytischer Methoden. Seit dem Start hat das Zentrale Innovationsprogramm Mittelstand (ZIM) bereits ein Gesamtvolumen von rund 5 Mio. Euro erhalten.

Quelle: BioRegio STERN

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