Tierischer Ursprung künftig leichter nachweisbar

Fälschungen von Lebensmitteln
lz
Salami
Salami Assianir, own work, CC BY-SA 3.0
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Die Parlamentarische Staatssekretärin Frau Dr. Maria Flachsbarth (BMEL) gibt Startschuss für neues Forschungsprojekt „Animal-ID“ am BfR.

Enthält der Schafskäse auch Kuhmilch? Ist in der Rindersalami auch Schweinefleisch verarbeitet? Diese und andere Fragen zu Verfälschungen von Lebensmitteln tierischen Ursprungs stehen im Zentrum des heute offiziell gestarteten Forschungsprojektes „Animal-ID“ des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR). „Illegale Beimengungen von Fleisch, wenn sie entdeckt werden, verunsichern nicht nur die Verbraucher, sondern können auch gesundheitliche Risiken darstellen“, sagt BfR-Präsident Professor Dr. Dr. Andreas Hensel. „Deshalb ist es zwingend notwendig, dass die Überwachungsbehörden über Methoden verfügen, solche Lebensmittelverfälschungen schnell und zuverlässig aufzudecken.“

Auch Schnellteste sollen entwickelt werden

Ziel des Projektes ist es, neue Analysemethoden zu entwickeln, mit deren Hilfe tierische Bestandteile in Lebens- und Futtermitteln sicher nachgewiesen werden können. Dazu sollen unter anderem empfindliche und effiziente Schnelltests entwickelt werden, die vor Ort, z.B. in den Betrieben sowie bei der amtlichen Kontrolle, einfach einsetzbar sind. Die Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL), Dr. Maria Flachsbarth, übergab heute in Anwesenheit von Vertreterinnen und Vertretern der Wissenschaft und Medien den Zuwendungsbescheid für das Forschungsprojekt an das BfR.

Futtermittel ebenfalls im Blick

Die zoologische Herkunft tierischer Lebensmittel muss für die amtliche Kontrolle überprüfbar sein, insbesondere wenn die Waren aufgrund ihrer Verarbeitung visuell nicht mehr einer Tierart zuzuordnen sind. Dies gilt vor allem im Bereich der Futtermittel, die zum Teil unter extremen Bedingungen, wie großer Hitze und hohem Druck, verarbeitet werden müssen. Diese Art der Verarbeitung macht es für Überwachungsbehörden schwierig, die Echtheit eines Futter- oder Lebensmittels analytisch nachzuweisen. Mit Hilfe der derzeit zur Verfügung stehenden Methoden können die gesetzlichen Anforderungen deshalb oft nicht oder nur teilweise erfüllt werden. Vor diesem Hintergrund sind neue Verfahren erforderlich.

Im Rahmen des Projekts werden für unterschiedlich prozessierte Lebens- bzw. Futtermittel verschiedene Strategien verfolgt: Um die Lücken der bislang zur Verfügung stehenden Verfahren auf dem Futtermittelsektor zu schließen, ist das Verfahren der Massenspektrometrie in Kombination mit innovativen Verfahren zur Peptid- bzw. Proteinanreicherung die realistischste Alternative. Diese Methode hat gegenüber anderen Verfahren den Vorteil, bis zu zehnmal empfindlicher zu sein. Für weniger prozessierte Lebens- und Futtermittel sind immunologische Schnelltests geeignet. Diese lassen sich im Gegensatz zu den bisherigen Methoden ohne spezifische Expertise und Labor vor Ort innerhalb von rund zehn Minuten durchführen. Im Projektverlauf sollen für die wichtigsten Tierarten in Fleischprodukten wie Rind, Schwein, Pferd, Schaf, Ziege, Huhn, Pute, Gans, Ente sowie Ren, Elch und Hirsch solche immunologischen Schnelltests entwickelt werden.

Auch gesundheitliches Risiko eindämmen

Verfälschungen von Lebensmitteln tierischen Ursprungs können nicht nur das Vertrauen der Verbraucherinnen und Verbraucher erschüttern, sondern auch ein gesundheitliches Risiko darstellen, wenn z. B., wie im Fall der Übertragung der Rinderkrankheit BSE (Bovine spongiforme Enzephalopathie), Futtermittel in die Nahrungskette gelangen, die mit körpereigenen, in ihrer gesundheitsschädlichen Form vorliegenden Proteinen, sogenannten Prionen, belastet sind. Für den gesundheitlichen Verbraucherschutz ist es daher von grundlegender Bedeutung, dass die Echtheit von Lebens- und Futtermitteln analytisch überprüfbar ist. Die Ursachen für die Verfälschungen können sowohl in illegalen Praktiken als auch unbeabsichtigten Beimengungen nicht-deklarierter Tierbestandteile bestehen.

Das neue Forschungsprojekt „Animal-ID“ wird vom BMEL aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages gefördert. Neben dem BfR sind das Naturwissenschaftliche und Medizinische Institut an der Universität Tübingen (NMI) und das Institut für Produktqualität GmbH (ifp) Partner in dem Projekt, das vom BfR koordiniert wird. Am BfR ist das nationale Referenzlabor für tierisches Protein in Futtermitteln angesiedelt; eine Kernaufgabe des Referenzlabors besteht darin, Standardmethoden zu entwickeln und zu validieren, die die Behörden darin unterstützen können, Lebens- und Futtermittel gemäß den gesetzlichen Vorgaben zu überwachen. (BfR, red)

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