Seit 75 Jahren die Zukunft im Blick

Die MTL-Schule an der Universitätsmedizin Mainz feiert Geburtstag
Gruppenfoto zur Jubiläumsfeier der MTL-Schule an der Uni Mainz
Zum 75-jährigen Bestehen der MTL-Schule gratulierten Alexander Schweitzer, Minister für Arbeit, Soziales, Transformation und Digitalisierung in RLP (Mitte), Marion Hahn, Pflegevorständin der Universitätsmedizin Mainz (2. von links) und Univ.-Prof. Dr. Norbert Pfeiffer, Medizinischer Vorstand und Vorstandsvorsitzender (rechts). Die Leiterin der Schule, Susanne Kamps (2. von rechts) und der ärztliche Leiter, Prof. Dr. Walter E. Hitzler (links), erhielten für ihren Einsatz für die MTL-Ausbildung eine Anerkennungsurkunde überreicht. © UM Mainz (Peter Pulkowski)
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Als „Lehranstalt für medizinisch-technische Gehilfinnen und medizinisch-technische Assistentinnen“ ging sie 1948 an den Start, in diesem Jahr feiert die heutige MTL-Schule an der Universitätsmedizin Mainz ihr 75-jähriges Jubiläum.

Seit ihrem Bestehen haben mehr als 3.000 Absolventinnen und Absolventen erfolgreich ihre Berufsausbildung an der heutigen „Staatlichen Lehranstalt für medizinisch-technische Laboratoriumsassistenten“ abgeschlossen. Dabei haben die Schule und der Ausbildungsberuf in den Jahren seit der Gründung einen vielfachen Wandel erfahren.

Als Teil des städtischen Krankenhauses war die Schule zunächst im damaligen Gebäude 12 untergebracht, das sich im Bereich der Zufahrt der heutigen Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendmedizin befand. In den 1970er-Jahren wurde die zu dieser Zeit zweijährige MTA-Ausbildung mit der Teilung des Berufes in die vier Fachbereiche Labormedizin, Radiologie, Funktionsmedizin und Veterinärmedizin etabliert und die Schule zog ins Gebäude 905 der Universitätsklinik. Nach der deutschen Wiedervereinigung wurde 1993 zur Angleichung der ost- und westdeutschen Ausbildungen die Ausbildungszeit auf drei Jahre verlängert. Mit dieser Reform begann auch die Verzahnung von Schule und praktischem Einsatz in medizinischen Laboratorien. Ein Semester verbringen die Auszubildenden seitdem in der praktischen Ausbildung. Diese Verbindung von schulischer Ausbildung und Laborpraxis erhielt durch das Inkrafttreten des Gesetzes zur Reform der technischen Assistenzberufe in der Medizin am 1. Januar 2023 eine noch breitere Basis. Auch die Berufsbezeichnung änderte sich: Aus den Medizinisch-technischen Assistentinnen und Assistenten für Laboratoriumsmedizin (MTAL) wurden die Medizinischen Technologinnen und Technologen für Laboratoriumsanalytik, kurz MTL. Passend zu diesem weiteren Meilenstein erfolgte bereits im vergangenen Jahr 2022 der Umzug der Schule in das neu errichtete Gebäude 900 der Mainzer Universitätsmedizin.

Die MTL-Schule geht mit der Zeit

In der heutigen MTL-Schule sorgen zwölf hauptamtliche Lehrkräfte für die kompetente Begleitung der Auszubildenden. 30 Dozentinnen und Dozenten, größtenteils Mitarbeitende der Universitätsmedizin Mainz, unterstützen die Lehrkräfte bei der Vermittlung der medizinischen Kenntnisse und der Inhalte der Bezugswissenschaften. Die Anbindung an die Universitätsmedizin Mainz mit ihren über 60 Kliniken und Einrichtungen ist eine der großen Stärken der MTL-Schule. Zu dieser engen Verbindung trägt auch bei, dass die Schülerinnen und Schüler seit 2017 als Auszubildende der Universitätsmedizin eingestellt werden und somit schon ab dem ersten Ausbildungstag fest in die Mainzer Universitätsmedizin integriert sind.

Individuelle und moderne Berufswege werden an der MTL-Schule aktiv unterstützt: Die Lehrkräfte betreuen Personen in Anpassungsmaßnahmen, die eine Anerkennung ihrer ausländischen Berufsqualifikation anstreben und als hoch qualifizierte Fachkräfte dringend benötigt werden. Die Schüler/-innen haben die Möglichkeit, ein duales Studium mit einem Bachelorabschluss in Medizin- und Biowissenschaften zu absolvieren. Die MTL-Ausbildung findet dabei an der Universitätsmedizin Mainz statt, Studienorte sind Kaiserslautern und Zweibrücken. Parallel zu ihrer Ausbildung können die angehenden MTL die Zusatzqualifikation als cytologisch-technische/r Assistentinnen/Assistent erlangen und so bei der gynäkologischen Diagnostik zur Früherkennung von Krebserkrankungen unterstützen.

Nach dem erfolgreichen Abschluss haben MTL vielseitige Karrieremöglichkeiten, zum Beispiel in Kliniken, Praxen, Forschungslaboratorien oder Laborgemeinschaften. Sie arbeiten als unverzichtbare „menschliche Schnittstelle“ zwischen Analysetechniken und diagnostischen Laborergebnissen und leisten damit einen wichtigen Beitrag zur Patientenversorgung.

In seinem Grußwort im Rahmen der Feier zum 75-jährigen Jubiläum der MTL-Schule am 14. Februar 2023 würdigte Alexander Schweitzer, Minister für Arbeit, Soziales, Transformation und Digitalisierung in Rheinland-Pfalz, die MTL-Schule als langjährigen und bedeutenden Ausbildungspartner und blickte dabei auch in die Zukunft: „Die Digitalisierung der Lehre und der Ausbildung wird auch in den nächsten Jahren ein wichtiger Baustein der Fachkräftesicherung in den Gesundheitsfachberufen bleiben“, so Schweitzer. Im Rahmen der Digitalisierungsoffensive des Landes konnte die MTL-Schule als eine von zwei medizinisch-technischen Lehranstalten der Universitätsmedizin mit moderner Hard- und Software ausgestattet werden und ist bereit für die Entwicklungen der kommenden Jahre in einem dynamischen Berufsfeld.

 

Entnommen aus MT im Dialog 4/2023

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