Roche baut Kapazitäten weiter aus

SARS-CoV-2-Diagnostik
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Bei der Vorstellung der Jahresergebnisse für 2020 betonte Diagnostikchef Thomas Schinecker, dass die monatlichen Produktionskapazitäten für die SARS-CoV-2-Diagnostik weiter ausgebaut werden sollen.

So werde bei den SARS-CoV-2-PCR-Tests, die nach wie vor das Bottleneck darstellen, die Kapazität von aktuell etwa 20 Mio./Monat bereits im 1. Quartal verdoppelt und im 1. Halbjahr könnten dann rund 70 Mio. /Monat hergestellt werden. Bei den Antigentests betrage die Kapazität etwa 100 Mio./Monat, wobei nur ca. die Hälfte aktuell gebraucht werde. Viel verspricht sich der Diagnostikchef aber von den USA. Dort werde eine große Nachfrage erwartet. Bei den Antikörpertests wären ebenfalls etwa 100 Mio. /Monat möglich. Der Bedarf liege aktuell bei 10 bis 15 Mio. /Monat. Dies könnte sich aber ändern, wenn die Impfungen zunehmen. Die Diskussionen mit diversen Regierungen laufen, ob Geimpfte auf Antikörper getestet werden sollen.

Den gerade neu eingeführten nasalen Antigenschnelltest würden die Basler auch als Heimtest anbieten, wenn die Genehmigungen vorliegen, wie Schinecker auf Nachfrage bestätigte. Die Studien dazu lägen vor und die Gespräche mit den Regierungen laufen. Roche-CEO Severin Schwan lag es jedoch am Herzen zu betonen, dass auf keinen Fall Speichel bei diesen Tests verwendet werden dürfe. Das zeigten die Studien sehr eindeutig.

Derzeit profitiert Roche von der Tendenz vieler Labore, in Automatisierung zu investieren. Dies könne sich auch nach Coronazeiten positiv auswirken, so Schinecker. Allein im vergangenen Jahr hat die Diagnostiksparte mehr als 600 Mio. CHF investiert (in 90 neue Produktionslinien weltweit). Die Gefahr von Überkapazitäten relativiert der Diagnostikchef. Man habe das Risiko in Kauf nehmen müssen, um schnell liefern zu können. Die Produktionslinien würden deshalb auch möglichst schnell abgeschrieben, um die künftigen bilanziellen Belastungen zu verringern. Es gebe aber auch nach Corona eine große Gelegenheit, auf diesen Maschinen dann andere Biomarker zu produzieren. So verwies er auf das HPV-Screening oder Hepatitis-C-Screening. Ca. 90% der Infizierten wüssten nichts von ihrer Hep-C-Infektion, könnten aber geheilt werden. Er hoffe, dass es einen Wake Up gebe.

Die starke Nachfrage spiegelte sich auch im Umsatz der Teilsparte molekulare Diagnostik wider. Im vergangenen Jahr legte dieser Bereich in CHF um 78% auf 3,76 Mrd. CHF zu, während die gesamte Roche-Gruppe nur ein währungsbereinigtes Umsatzplus von 1% auf 58,3 Mrd. CHF erzielen konnte. Insbesondere die Pharmasparte war durch Biosimilarkonkurrenz und COVID-19 negativ beeinflusst. Pharmachef Bill Anderson betonte jedoch die gut gefüllte Pipeline an neuen Medikamenten und mögliche Medikamente gegen COVID-19, die aktuell getestet werden. 

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