Die Diskussionsrunden der diesjährigen Irradiation Service Days standen ganz im Zeichen der Versorgungssicherheit im Medizinprodukte-Markt. Vertreter aus Industrie und Verbänden diskutierten über aktuelle Problematiken der Branche, wie Rohstoffmangel, Lieferengpässe und hohe bürokratische Hürden beim Transport von Kobalt-60-Quellen. Die Experten von BVMed, Ypsomed und BGS stellten dabei übereinstimmend fest, dass es zwar ausreichend Kobalt-60 zum Betrieb von Gammabestrahlungsanlagen gebe, es jedoch aufgrund verschärfter Regularien für die Transportunternehmen derzeit nicht in Deutschland eingeführt werden könne. Diese Situation betreffe die komplette Branche in Deutschland und habe gleichzeitig Auswirkungen auf das gesamte europäische Ausland. Betreiber von Gammaanlagen stünden aufgrund fehlender Nachladungen ihrer Anlagen seit Monaten unter Druck. Mit Blick auf die Kobalt-60-Lieferungen herrschte Einigkeit darüber, dass die Bürokratie ein Funktionieren der Lieferketten massiv behindere und es für Sterilisationsdienstleister und Medizinproduktehersteller immer schwieriger werde, operativ handlungsfähig zu bleiben. „Wenn die Politik nicht bald aktiv wird, werden die fehlenden Nachladungen zu einem weiteren Kapazitätsverlust führen und die bereits angespannte Versorgung des Marktes mit sterilen Medizinprodukten in den kommenden Monaten noch verschlimmern“, so Thomas Oestereich, Vertriebsleiter bei BGS.
Weitere Informationen unter www.bgs.eu
Entnommen aus MTA Dialog 11/2022
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