Die Namensgeberin Margot Schumann veröffentlichte mit 24 Jahren das erste Lehrbuch für Laboratoriumsassistentinnen. Aufgrund der Veröffentlichung ihres Buches erhielt sie die Zulassung zum Medizinstudium ohne vorheriges Abitur. Das Preußische Kultusministerium bot ihr in Berlin später die Möglichkeit an, eine Schule für medizinisch-technische Assistentinnen einzurichten. Sie gründete daraufhin am 27. Mai 1918 ein eigenes Lehrinstitut.
44 Jahre lang bestand die Schumannsche Lehranstalt für medizinisch-technische Assistentinnen. Rund 2.000 junge Mädchen hat die Direktorin selbst ausgebildet. Unterricht gab es in Anatomie und Physiologie, in allgemeiner Hygiene, Bakteriologie und Immunitätslehre, aber auch in Physik, Chemie, Fotografie, Röntgenkunde und in vielen anderen Fächern. Ihr Buch galt lange als Standardwerk in der Ausbildung und wurde sogar ins Englische übersetzt.
Mit dem Preis wird das Andenken an diese große Frau wachgehalten. Auch sollen die Preisträger motiviert werden, sich im Sinne Margot Schumanns ebenfalls in Forschung und Lehre für die Weiterentwicklung der beruflichen Praxis zu engagieren. Immerhin zehn Poster wurden in Mannheim auf dem DKLM von MTLA be‧ziehungsweise BMA präsentiert.
Am Freitag, 30. September, gab es die Posterbegehung, bei der die jeweiligen Ergebnisse der Arbeiten kurz vorgestellt und Fragen der Anwesenden beantwortet wurden. Die Jury setzte sich aus Andreas Bösl (Vorsitz), Angelika Homberg, Antoinette Monn sowie Sylvia Kaap-Fröhlich zusammen. Sie bewerteten die Poster sowie den Vortrag nach den DKLM-Kriterien. Folgende Themengebiete standen zur Auswahl: aus Qualitätssicherung und Labormanagement, Entwicklungsprojekte aus der Laborpraxis sowie aus Wissenschaft und Forschung. Die Rubrik Ausbildung in Theorie und Praxis war nicht besetzt. Allein dies zeigt schon die Breite der Themen, die vorgestellt wurden.
Posterbegehung. © L. Zahn
Vergeben wurde der Preis in Gold (1.000 Euro), in Silber (500 Euro) und in Bronze (250 Euro). Gewonnen haben die Teams um Karin Baruschke (Gold), um Juliane Baumann und Sanya Augustyniak (Silber) und um Cornelia Mäder-Porombka (Bronze). Baruschke stellte die Arbeit „Molekular-basiertes Screening sexuell übertragbarer Erkrankungen (STD-Screening) in urogenitalen Proben“ vor. Baumann präsentierte die Arbeit „Etablierung einer Multiplex-PCR der Gene nuc, mecA, mecC und lukS/F zum Nachweis methicillinresistenter Staphylococcus aureus“. Mäder-Porombka erläuterte die Arbeit „Erst die grüne Monovette, oder erst orange? Eine qualitative Pilotstudie zu Fehlerursachen in der Präanalytik“.
Die Verleihung des Margot-Schumann-Preises wurde unterstützt von Eppendorf und erfolgte im Rahmen des Gesellschaftsabends im Schloss Mannheim.
Der DVTA dankt für die Unterstützung.
Entnommen aus MTA Dialog 11/2016
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