Personalisierung von In-vitro-Fertilisations-Behandlungen
Beckman Coulter gab kürzlich die Einführung des Tests bekannt, der einen validierten Grenzwert zur besseren Beurteilung der ovariellen Reaktion anwendet. Dieser neue Assay unterstütze Ärzte hinsichtlich der Prognose einer schlechten ovariellen Reaktion bei Patientinnen, die vorhaben, sich einer kontrollierten ovariellen Stimulation im Rahmen eines In-vitro-Fertilisationsprotokolls (IVF-Protokolls) zu unterziehen, betont Beckman. Der Access AMH Advanced-Test ist in den EU-Ländern erhältlich, die die CE-Kennzeichnung akzeptieren. Das Fehlen eines Goldstandards zur Beurteilung der ovariellen Reserve und ovarielle Reaktion sei eine ständige Herausforderung für Reproduktionsmediziner. Es gebe keinen generell akzeptierten klinischen Grenzwert, um ein normales von einem abnormalen Ergebnis für jedes verfügbare Maß der ovariellen Reserve zu unterscheiden. Validierte AMH-Grenzwerte für ovarielle Reserve und ovarielle Reaktion sollen Ärzten die zur Entwicklung eines personalisierten Protokolls notwendigen Informationen liefern. Sie sollen so eine individualisierte ovarielle Stimulationstherapie sowie ein besseres Nutzen-Risiko-Verhältnis für die Patientinnen ermöglichen.
Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sind weltweit Millionen von Menschen im fortpflanzungsfähigen Alter von Infertilität betroffen, was sich negativ auf Familien und Gemeinschaften auswirkt. Schätzungen zufolge leben weltweit 48 Millionen Paare und 186 Millionen Menschen mit Infertilität. AMH ist ein weithin akzeptierter Biomarker, der zur Bewertung verschiedener klinischer Situationen verwendet wird, einschließlich der Behandlung von Unfruchtbarkeit, der Evaluierung der Menopause, der ovariellen Dysfunktion (wie dem polyzystischen Ovarialsyndrom), der gonadotoxischen Krebsbehandlung und der Operation am Ovar.
AMH-Tests seien ein zunehmend wichtiges Instrument zur Überwachung der reproduktiven Gesundheit von Frauen sowie zur Bereitstellung einer personalisierten Betreuung mit dem Ziel einer Prognose der ovariellen Reaktion und Vermeidung einer ovariellen Überstimulation im Rahmen einer IVF-Behandlung, so Beckman. Der Access AMH Advanced-Assay biete genaue und validierte, testspezifische Grenzwerte als Orientierungshilfe für die klinische Anwendung. Er ermögliche zudem eine Bestimmung der individuellen Tagesdosis des rekombinanten menschlichen follikelstimulierenden Hormons rFSH (Follitropin delta) von Ferring Pharmaceuticals im Rahmen der kontrollierten ovariellen Stimulationstherapie zur Entwicklung multipler Follikel bei Frauen, die sich einer In-vitro-Fertilisation unterziehen.
Weitere Informationen unter https://www.beckmancoulter.com/en/products/immunoassay/access-amh
Quelle: Beckman Coulter
Änderung am 30.6.: Es ist nicht der einzige Test auf dem Markt, wie das Unternbehmen ursprünglich betont hatte.
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