Mikrobenjäger: Forschungsporträts aus sechs Jahrhunderten
Vor fast einem Jahrhundert ist ein ähnliches Buch im Orell Füssli Verlag Zürich-Leipzig von Paul de Kruif aus dem Englischen unter dem Titel „Microbe Hunters“ bei Harcourt, Brace & Co, New York, 1926 erschienen. Das Buch wurde 1940 in einer weiteren Auflage von 80.000 Exemplaren sogar nachgedruckt, so groß war seinerzeit das Interesse an den gemeingefährlichen Infektionen; in einer Zeit, in der es noch keine flächendeckende Versorgung mit Antiinfektiva gab. Helga Tödt beschreibt in ihrem analogen Werk auf 400 Seiten die gemeingefährlichen Infektionskrankheiten in einer leicht verständlichen Ausdrucksweise für den sogenannten „Normalleser“ ohne medizinisches Grundlagenwissen. Im Fokus stehen die Mediziner der Renaissance, die renommierten Bakteriologen und Virologen der ersten Stunde. Berichtet wird von ihren Erfolgen, Irrtümern und wissenschaftlichen Kontroversen bis hin zur Gegenwart mit den Phänomenen Aids, Ebola und Coronainfektion. Das Buch ist hervorragend bebildert und kann die Leser visuell in die Geschichte mitnehmen. Die gegenwärtigen Infektionskrankheiten wie HI-Virus beziehungsweise Aids, Influenza, Polio, Ebola und die Coronainfektion sind exzellent thematisiert. Fazit: Das Buch kann allen historisch interessierten Lesern uneingeschränkt zum Vertiefen über vergangene und gegenwärtige Infektionskrankheiten empfohlen werden. Es stellt im deutschsprachigen Raum für den historisch interessierten Leser ein Standardwerk über die vergangenen kontagiösen Infektionen dar.
Mikrobenjäger: Forschungsporträt aus sechs Jahrhunderten
Von: Helga Tödt, BeBra Verlag, 2023, ISBN: 978-3898092142, Preis: 25 Euro
Entnommen aus MT im Dialog 12/2023
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