Im vollen Hörsaal begrüßten die DVTA-Präsidentin Anke Ohmstede und Vizepräsidentin Christiane Maschek die Teilnehmer. Danach gaben die beiden einen Überblick über die aktuellen berufspolitischen Entwicklungen. Bei der Vorstellung der Statistiken der Bundesagentur für Arbeit zu den MTA-Berufen wurde schnell klar, dass sich der Fachkräftemangel auch in dieser Statistik zeigt
Christiane Maschek setze den Vortrag mit dem Hinweis auf die seit kurzem mögliche Registrierung für MTA fort (siehe auch Seite 8). Dies sei wichtig für die Argumentation gegenüber der Politik. Anke Ohmstede erläuterte anschließend die Stellungnahme des DVTA zu den Antworten der Bundesregierung auf die Kleine Anfrage der Fraktion die Linke. Man sei entsetzt gewesen über die Antworten. So sei der Fachkräftemangel verneint worden. Sie vermute, dass dies damit zusammenhänge, dass viele offene Stellen nicht an die Arbeitsagenturen gemeldet werden. Sie animierte deshalb die Anwesenden dazu, offene Stellen auch zu melden. Anschließend ging Christiane Maschek noch auf den Masterstudiengang am DIW-MTA sowie die Tarifpolitik ein.
Modellklausel nur um vier Jahre verlängert?
Nicht fehlen durfte auch der Hinweis auf die Rechtsberatung durch Elske Müller-Rawlins. Anke Ohmstede fasste die brennenden Fragen der Rechtsprechstunde zusammen. Oft gehe es um Delegationsfragen (KM-Applikation), Prüfung von Zeugnissen, Nachtdienste oder Wochenenddienste. Maschek stellte kurz das Branchenmonitoring Rheinland-Pfalz vor, das nach ersten Daten wieder einen Fachkräftemangel zeigen wird, bevor sie und Ohmstede auf die internationalen Kooperationen des DVTA eingingen. Dabei erläuterte die Präsidentin auch die anstehende Neufassung der Strahlenschutzgesetzgebung. Der Februar 2018 als Termin für das Inkrafttreten sei wohl nicht zu halten, schlussfolgerte Ohmstede.
Maschek fasste danach den aktuellen Stand zur Modellklausel zusammen. Inzwischen sehe es so aus, dass die Verlängerung für weitere vier Jahre wahrscheinlich sei. Der DVTA werde daran arbeiten, dass dann auch die MTA mitaufgenommen werden. Mit den Hinweisen zu den bevorstehenden Terminen endete die gemeinsame Einführung von Ohmstede und Maschek. Es folgte ein sehr kurzweiliger Vortrag von Jan Schlegtendahl zum Thema emotionale Intelligenz (EI). Mit plastischen Schilderungen und Vorführungen zog der Psychologe die Teilnehmer schnell in seinen Bann.
Seine These „Wir brauchen gut gelaunte Führungskräfte“ untermauerte er mit zahlreichen Beispielen. So zeige sich in Umfragen, dass für die Mitarbeiter ein verständnisvoller Vorgesetzter wichtiger sei als die Einkommenshöhe. Schlegtendahl plädierte für mehr EI in der Praxis. Mit langem Applaus endete der Vortrag. Nach der Mittagspause waren die sechs „Meet the experts“-Tische gut besucht, bevor die beiden Vortragsstränge für Leitende und Lehrende begannen. Am Samstag ging es dann mit einer Podiumsdiskussion (Fit for job – wie viel Verantwortung hat der Arbeitgeber?) sowie den verschiedenen Seminaren weiter.
Entnommen aus MTA Dialog 12/2016
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