Wie die digitale Zukunft im Gesundheitsbereich aussehen wird, davon können sich Besucher der Medica 2016 (14. bis 17. November) bei den Ausstellern sowie auch in Vorträgen und Präsentationen etwa beim Medica Connected Healthcare Forum oder dem Medica Health IT Forum (jeweils in Halle 15) überzeugen.
Insbesondere sogenannte Wearables und Smartphones in Kombination mit speziellen Health-Apps, die auch durch den Patienten selbst angewendet werden können, haben das Potenzial künftig zum unverzichtbaren Bestandteil der vernetzten Gesundheit zu werden. Dabei dreht sich vieles um Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes sowie Therapie-Fernüberwachung. Denn hier kann bezogen auf die Patientenzahlen von einem besonders hohen Anwenderpotenzial ausgegangen werden.
Ebenfalls im Fokus des Interesses bleibt die Big Data-Thematik. Im Kern geht es dabei um die Zusammenführung und Auswertung enorm vieler Patientendaten, so dass daraus Erkenntnisgewinne gezogen werden können hinsichtlich der Entstehung und der wirkungsvollen Therapie bestimmter Krankheiten. Und auch die künstliche Intelligenz hält Einzug in den Medizinbereich. Die Fraunhofer-Gesellschaft wird bei der Medica einen Roboter präsentieren, der besondere Feinfühligkeit "erlernt" hat und auf dieser Basis geeignet ist, Nadeln für Biopsien hoch präzise zu platzieren.
Ausblick auf die Parteiprogramme zur Bundestagswahl
Mit den Chancen und Folgen der Digitalisierung des Gesundheitswesens wird sich auch das Medica Econ Forum beschäftigen. Das gemeinsam von der Techniker Krankenkasse (TK) und der Messe Düsseldorf organisierte Forum (in Halle 15) hat sich als Plattform für den gesundheitspolitischen Dialog fest etabliert.
Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe wird an der Eröffnung des Forums am 14.November teilnehmen. Im Anschluss widmen sich Blogger Sascha Lobo und Jens Baas, Vorsitzender des Vorstands der TK, der digitalen Zukunft im Gesundheitswesen. Die gesundheitspolitischen Sprecher der drei großen Bundestagsfraktionen geben danach einen Ausblick auf die Parteiprogramme zur Bundestagswahl 2017.###more###
Nicht nur Bits und Bytes bewegen die Gesundheitswirtschaft. Auch die Medizintechnik hat spannende Themen zu bieten. Aktuell sind vor allem Innovationen für die chirurgischen Abläufe prägnant. Bei modernen OP-Verfahren ist "integriertes" Vorgehen angesagt. Daten aus der bildgebenden Diagnostik fließen in die Steuerung chirurgischer Assistenzsysteme mit ein. Sie können mitunter sogar intraoperativ durch im OP vorhandene Bildgebungssysteme zusätzlich generiert werden, so dass der Eingriff präzise und schonend erfolgen kann. Hier stehen vor allem Fortschritte auf dem Gebiet der Endoskopie und der Instrumente für die minimalinvasive Chirurgie für großen Nutzen.
Neuheiten aus der Medizintechnik
Derzeit hält die dritte Dimension verstärkt Einzug in die OP-Säle. Bei sogenannten 3-D-Laparoskopiesystemen befinden sich am Ende des Endoskops zwei exakt aufeinander ausgerichtete Bildsensoren, die dem Operateur ein naturgetreues endoskopisches 3-D-Bild während des minimalinvasiven Eingriffs liefern. Damit sinkt auch das Risiko, dass krankheitsbedingt veränderte Gewebepartien übersehen werden.
Solche wesentlichen Medizintechnik-Trends werden bei der Medica nicht nur durch die Neuheiten der Aussteller thematisiert, sie spiegeln sich auch in den Programmen der begleitenden Konferenzen wider.
In Bezug auf das Begleitprogramm der Medica werden ferner der 39. Deutsche Krankenhaustag als Leitveranstaltung für das Management deutscher Kliniken, die internationale DiMiMED Konferenz für Spezialisten aus dem Bereich der Wehr- und Katastrophenmedizin sowie die Medica Physio Conference eine enge inhaltliche Verknüpfung zu den Themen der Fachmesse realisieren - ausgerichtet an den spezifischen Interessen ihrer jeweiligen Teilnehmer-Zielgruppen.
Parallel zur Medica findet in den Hallen 8a und 8b in diesem Jahr mit knapp 800 Ausstellern bereits zum 25. Mal die Compamed als die international führende Fachmesse für die Zulieferer der Medizintechnik-Industrie statt. Beide Veranstaltungen belegen zusammen das komplette Düsseldorfer Messegelände (19 Hallen). Im Vorjahr kamen 130.000 Fachbesucher aus rund 120 Nationen.
Quelle: Messe Düsseldorf, 19.10.2016
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