Der DVTA und ich – am Anfang stand Unzufriedenheit …

„Ohne DVTA keine Möglichkeit zur beruflichen Mitbestimmung!“
Claudia Rössing
Der DVTA und ich – am Anfang stand Unzufriedenheit …
Claudia Rössing © privat
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Ich freue mich sehr, dass ich zum 50-jährigen Jubiläum des DVTA meine Erfahrung als Mitglied des DVTA und als aktive Ehrenamtliche darstellen darf. Mitglied im DVTA bin ich seit 2006 und wie wohl viele andere MTA habe ich mir das ein oder andere Mal gedacht: „Mensch, da müsste der DVTA doch mal was machen!“

Auch fand ich mich als MTAF in der MTA Dialog kaum wieder, da nur vereinzelte Fachbeiträge aus der Funktionsdiagnostik abgedruckt waren. Irgendwann habe ich mir die Autoren der Fachbeiträge aus der Laboratoriumsmedizin und Radiologie genauer angeschaut und festgestellt, dass dies keine professionellen Autoren sind, sondern MTA aus dem Arbeitsleben, wie ich auch. Danach hat sich zunehmend der Gedanke bei mir gefestigt: Unzufrieden sein, was der Verband machen soll, ist das eine, warum ändere ich nicht selbst das, was mich „stört“? Also habe ich beschlossen, doch mal selbst einen Fachartikel für den Bereich der HNO-Funktionsdiagnostik zu verfassen. Der damalige Verlag Hoppenstedt reagierte positiv, und ich habe mich an meinen ersten Artikel gewagt. Inzwischen schreibe ich regelmäßig, da ich Feuer gefangen hatte und mir das Schreiben viel Spaß macht. Positiver Nebeneffekt ist, dass ich mein Wissen in den Fachbereichen der Artikel vertiefe oder teilweise sehr interessantes Neuland betrete (zum Beispiel im Rahmen meines Artikels zur tiergestützten Therapie).

Viele engagierte aktive Mitglieder

Als ich in der MTA Dialog im damaligen „Forum MTAF“ einen Aufruf gelesen hatte, dass die Fachvertretung Funktionsdiagnostik Mitstreiter sucht, habe ich mich dort gemeldet. Nachdem ich 2011 in die Fachvertretung aufgenommen wurde, war ich gespannt, was mich erwartet. Gleich auf der zweiten Sitzung, an der ich teilnahm, gab es eine Neuwahl und ich wurde zur stellvertretenden Sprecherin gewählt. So schnell mitten im Geschehen zu sein, kam dann doch etwas überraschend. Bereut habe ich es bis jetzt noch nie, auch wenn damit die Investition eines Teils der eigenen Freizeit verbunden ist.

Bei der aktiven Mitarbeit im DVTA wird einem klar, dass der Gedanke „Da muss der DVTA doch mal was machen!“ schnell gedacht ist, aber dass der DVTA nicht von allein arbeitet, sondern dass die Arbeit von den aktiven Ehrenamtlichen geleistet wird und das neben ihrer Berufstätigkeit. Ich möchte an dieser Stelle unbedingt erwähnen, dass ich viele engagierte aktive Mitglieder aus allen Fachrichtungen kennengelernt habe und ich es toll finde, was diese gemeinsam leisten. Die Arbeit des DVTA besteht nicht nur aus beruflichem Fachwissen, sondern es gibt zahlreiche Themen, in die wir uns alle einarbeiten mussten, um nur ein Beispiel zu nennen, den Europäischen Qualifikationsrahmen und damit verbunden den Deutschen Qualifikationsrahmen.

Es gibt natürlich nicht nur gute Seiten. Ich glaube, jeder Aktive im DVTA hat die „Hürden“ kennengelernt, die vorhanden sind, eine Idee umzusetzen. So muss sich bei der Arbeit im DVTA nicht nur an die eigene Satzung und Geschäftsordnung gehalten werden, zusätzlich ist der DVTA als Berufsverband auch durch die Bildungssysteme der einzelnen Bundesländer und nicht zuletzt durch die Bürokratie und einen „zähen“ Verlauf mit Behörden und der Politik in seinem Handeln beschränkt. Trotzdem finde ich diese aktive Mitarbeit im Rahmen des Verbandes nicht nur interessant, sondern ich profitiere auch persönlich davon. So bin ich im Rahmen der Neugestaltung der Homepage als Administrator der DVTA-Homepage eingesetzt und habe mich im Bereich des modernen Medienmanagements weitergebildet. Dank meines Interesses am Schreiben von Fachartikeln und meinem aktiven Engagement bin ich im Herausgeberboard der MTA Dialog und lerne dort die Verlagstätigkeiten kennen, Themenbereiche, für die ich mich ohne die Mitarbeit im Verband wahrscheinlich nicht interessiert hätte oder die mir verschlossen geblieben wären. Außerdem ergibt sich der Austausch sowohl mit Kollegen der eigenen als auch der anderen Fachrichtungen.

Gelernt habe ich aber vor allem eins, unser DVTA lebt von dem Interesse und der Bereitschaft zum Engagement seiner Mitglieder, egal auf welcher Ebene. Deshalb möchte ich hier vor allem MTAF, die Interesse haben, sich einzubringen, motivieren dies zu tun, denn MTAF sind im DVTA rar. Zum einen aus der Sicht der Mitgliederzahl, aber was noch entscheidender ist, in der Zahl derer, die bereit sind, aktiv in ihrer Freizeit mitzuarbeiten. Besteht Interesse? Dann nehmt Kontakt auf, zum Beispiel per E-Mail (claudia.roessing@dvta.de). An dieser Stelle möchte ich auch allen ehemaligen und allen noch aktiven Mitstreitern der Fachvertretung Funktionsdiagnostik ein großes Dankeschön für ihre geleistete Arbeit aussprechen. Nachdem ich mich in der Fachvertretung „eingelebt habe“, habe ich mich entschlossen, auch im Bereich der Landesvertretungen aktiver zu werden. Als gewählte Delegierte der Landesvertretung hat man die Chance, sich weiter im Verband einzubringen und auch die Zukunft des Verbandes mitzubestimmen. Ich möchte auch hier allen MTA ans Herz legen, wenn ihr etwas tun wollt oder unzufrieden seid, dann bringt euch ein. Für unseren Beruf gilt: „Ohne MTA keine Diagnostik, ohne Diagnostik keine Therapie.“ Für den DVTA gilt jedoch: „Ohne aktive Mitarbeit kein DVTA, ohne DVTA keine Möglichkeit zur beruflichen Mitbestimmung!“

Entnommen aus MTA Dialog 2/2019

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