Corona-Krise: Konsequenzen der Schließung einer MTA-Schule in Schleswig-Holstein

Interview mit Dr. Rainer Hartmann
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Wegen des sich ausbreitenden Coronavirus wurden bundesweit die Schulen und Kindertageseinrichtungen geschlossen - meist bis zum Ende der Osterferien. Das betrifft auch die MTA-Schulen. Seine Erfahrungen aus der Sicht einer MTLA-Schule in Schleswig-Holstein schildert Dr. Rainer Hartmann, Abteilungsleiter Abteilung 1.2, Berufliches Gymnasium (Biotechnologie), Berufsfachschule med.-techn. Assistenz, Fortbildungskoordination der Elly-Heuss-Knapp-Schule in Neumünster. Die MTLA-Ausbildung in Neumünster wurde im Jahre 2017 neu etabliert und wird gemeinsam von den Partnerschulen Theodor-Litt-Schule und Elly-Heuss-Knapp-Schule betrieben.

Wie gehen Sie aktuell mit der Corona-Krise um?

Hinsichtlich des zu erteilenden Unterrichts sind die MTLA-Schülerinnen und -Schüler in vorbildlicher Weise von den Kollegen/-innen über die Lernplattform ILIAS sowie per e-Mail mit Aufgaben und Lernhilfen versorgt worden. Die Lehrkräfte beider beteiligter Schulen sowie alle Schülerinnen und Schüler haben dabei gleichermaßen Zugang zu einem schulübergreifenden Bereich der Online-Plattform ILIAS.

Das Laborpraktikum der Schülerinnen und Schüler der Mittelstufe musste, dem ministeriellen Erlass vom 13.03.2020 folgend, per 16.03.2020 bis zum 19.04.2020 ausgesetzt werden. Geplant ist, dass die Schülerinnen und Schüler nach dieser Zeit das Praktikum in den Laboren wieder aufnehmen. Einige Schülerinnen und Schüler können nicht wieder in ihre vorherige Praktikumsstelle zurückkehren, da die Praktikumsstellen (u.a. UKSH) dies mitgeteilt haben. Diese Lernenden haben sich mittlerweile erfolgreich um Plätze in anderen Laboren beworben. Die neuen Praktikumsverträge werden derzeit ausgefertigt.
 
Müssen die ausgefallenen Praxiszeiten nachgeholt werden?

Ob ausgefallene Praxiszeiten nachgeholt werden müssen, muss auf ministerieller Ebene durch Erlasse geregelt werden und liegt nicht in unserer Entscheidungshoheit. Ein Nachholen von Teilen des Praktikums in den Ferien ist prinzipiell denkbar, über derartige Maßnahmen ist aber noch nicht entschieden worden, hierbei gilt es natürlich auch zu verhindern, dass die Lernenden überlastet werden.
 
Wie gehen die Lehrkräfte aktuell mit der Corona-Krise um?

Die Lehrkräfte arbeiten zurzeit größtenteils im Home-Office und bereiten dort Unterricht, Prüfungen und konzeptionelle Dokumente vor. Sie stehen in ständigem Kontakt zu den Lernenden und unterstützen diese bei ihren Lerneinheiten, die zu Hause erledigt werden.

Es finden auch im Kollegium zahlreiche Online-Konferenzen statt, um sich abzustimmen. Dafür hat das Kollegium auf der Lernplattform ILIAS in verschiedenen Teams geschützte Bereiche, die nur einem definierten Nutzerkreis aus Lehrkräften zugänglich sind. Diese Bereiche werden derzeit sehr intensiv zum Austausch genutzt.

Wo sehen Sie besondere Herausforderungen in der aktuellen Situation?

Die besondere Herausforderung liegt meiner Ansicht nach darin, dass nun das Prüfungsgeschehen für das anstehende Examen um einige Zeit nach hinten geschoben werden muss. Wenn die Prüfungen stattfinden, werden diese außerdem unter zusätzlichen Sicherheitsvorkehrungen zur Vermeidung von Corona-Infektionen stattfinden. Diese Umstände werden zu einer starken Belastung der Lehrenden und Abteilungsleitungen führen, da Korrekturen, Konferenzen und Zeugniserstellung im ohnehin kurzen Halbjahr nun zusätzlich gedrängt werden.

Vielen Dank für das Interview.

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