Nach zwei Jahren habe ich die Position der leitenden MTRA im Diagnostikzentrum Berlin übernommen. Nach meiner Babypause habe ich mitgeholfen, ein weiteres Diagnostikzentrum in Berlin aufzubauen und konnte mich im letzten Jahr ins Team der medneo Applikationsspezialisten weiterentwickeln. Dort bin ich für die Bildqualität und Trainingskonzepte für MTRA verantwortlich. Inzwischen unterhalten wir an 17 Standorten in Deutschland und der Schweiz Diagnostikzentren, demnächst ebenfalls in Großbritannien. Der Erfahrungsgrad der Kolleginnen und Kollegen ist dabei nicht immer gleich. Wir haben den Anspruch, eine gleichbleibend gute Bildqualität zu sichern, was durchaus eine Herausforderung darstellen kann.
In den Diagnostikzentren merken wir immer wieder, dass sich Untersuchungen im Verlauf komplizierter erweisen als anfangs vermutet, oder die Routine bei seltenen Spezialuntersuchungen ist unterschiedlich gegeben. Wir möchten all unseren MTRA helfen, ihre Untersuchungen erfolgreich zu meistern – die Idee zu „Call-a-Tech“ war geboren.
Heute steuere ich Call-a-Tech als Pilotprojekt von Berlin aus. Über ein spezielles Tool habe ich die Möglichkeit, mich auf die jeweiligen MRT-Modalitäten zu schalten und zusätzlich per sicherer Telefonverbindung bei der Durchführung der Untersuchung die oder den MTRA vor Ort zu unterstützen. Um alle Standorte zu informieren, habe ich ein kleines Video zum Vorhaben gedreht und in den Teammeetings von der Initiative berichtet. Innerhalb von zwei Wochen konnten wir das Projekt an allen unseren Standorten ausrollen. Ich begleite mithilfe von Call-a-Tech zehn bis 15 Untersuchungen pro Tag. Wichtig ist, dass die/der MTRA meine Hilfe in Anspruch nehmen möchte. Sie/Er hat dabei weiterhin die volle Verantwortung für die Untersuchung, in meiner Funktion als Call-a-Tech kann ich lediglich Hilfestellungen bei der Untersuchungsplanung und -durchführung anbieten.
Seit den Anfängen von Call-a-Tech im August 2018 war es uns wichtig, eine Kultur zu etablieren, in der die MTRA vor Ort ermutigt werden, Unterstützung in Anspruch zu nehmen. Meine Kolleginnen und Kollegen fühlen sich nach ersten Gesprächen deutlich sicherer im Durchführen von Untersuchungen und nie „allein gelassen“ – jede Frage ist bei uns willkommen.
Durch die intensive Begleitung der MRT-Untersuchung werden der Druck der MTRA minimiert, das Selbstbewusstsein gestärkt, schnelle Lerneffekte erzielt und damit junge Kollegen/-innen gleichzeitig weiterentwickelt. Ich denke, wir können mit dieser Initiative einen wichtigen Impuls für unsere Branche setzen, jungen MTRA frühzeitig Verantwortung zu übertragen, ohne sie zu überfordern oder alleinzulassen. Und auch bei Spezialuntersuchungen kann Call-a-Tech ein wichtiger Bestandteil sein.
Die Resonanz unserer Mitarbeiter auf die Initiative Call-a-Tech ist bis heute so positiv, dass wir sie künftig noch weiter ausbauen möchten. Um mehr Diagnostikzentren schneller unterstützen zu können, werden wir weitere Mitarbeiter ausbilden und einstellen, um dieses Thema zu begleiten. So schaffen wir einen neuen, interessanten Arbeitsplatz für MTRA. Momentan sitze ich in Berlin, theoretisch kann ein Call-a-Tech-Verantwortlicher aber von jedem beliebigen Ort der Welt aus arbeiten. Wer hätte schon gedacht, dass es auch für MTRA einmal Homeoffice-Arbeitsplätze geben kann? Die Ressource des MRT und eines Trainers sind oft sehr knapp, mit Call-a-Tech können wir in kürzester Zeit das Untersuchungsspektrum erweitern.
Weitere Informationen unter www.medneo.com beziehungsweise hello@medneo.com.
Wer ist medneo?
medneo erstellt als unabhängiger Dienstleister klinische Bilder für Ärzte, MVZ und Krankenhäuser in einem Pay-Per-Use-Modell („Radiology as a Service“). Gegründet wurde das Unternehmen 2012 in Berlin. Derzeit betreibt medneo 17 Diagnostikzentren und hat mehr als 300 Mitarbeiter.
Entnommen aus MTA Dialog 4/2019
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