Nach einer repräsentativen Umfrage des IT-Branchenverbands Bitkom nutzen 31 Prozent der Bundesbürger ab 14 Jahren Fitness-Tracker zur Aufzeichnung von Gesundheitswerten: 18 Prozent setzen auf Fitnessarmbänder, 13 Prozent auf Smartphones mit Fitness-Apps und sechs Prozent auf Smartwatches.
Die häufigsten gemessenen Werte, die von Nutzern der Fitnesstracker erhoben werden, sind Körpertemperatur (99 Prozent der Nutzer), Körpergewicht (75 Prozent), Anzahl der gegangenen Schritte (62 Prozent) sowie die zurückgelegte Strecke (57 Prozent). „Fitnesstracker sind Lifestyle-Geräte, die gern von den Jüngeren und Gesunden genutzt werden“, sagte Bitkom-Geschäftsführer Bernhard Rohleder. „Das größte Potenzial von Wearables liegt künftig in der Prävention von Krankheiten und in der medizinischen Versorgung von Patienten.“ So würden 75 Prozent aller Befragten im Krankheitsfall ihre mit einem Fitnesstracker gemessenen Vitalwerte an ihren Arzt übermitteln. Unter chronisch Kranken seien es sogar 93 Prozent.
Viele Verbraucher sehen aber auch Risiken bei der Nutzung von Wearables. 32 Prozent der Befragten befürchteten falsche Messwerte, 31 Prozent falsche Gesundheitsratschläge und 39 Prozent sahen die Verwendung der Daten durch Dritte als Problem. Besonders sensibel reagieren die Verbraucher beim Thema Datenschutz: 32 Prozent stimmten der Aussage zu, dass die persönlichen Gesundheitsdaten niemanden etwas angingen, weitere 39 Prozent wollten selbst bestimmen, wer die Gesundheitsdaten erhält, und nur fünf Prozent der Befragten war es egal, wer Zugriff auf die persönlichen Gesundheitsdaten hat.
Die Deutsche Stiftung Patientenschutz befürchtet, dass die Nutzung von Fitnesstrackern und Gesundheits-Apps alter, chronisch kranker und pflegebedürftiger Menschen gehe. „Wer gesund und fit ist, spekuliert auf Rabatte. Wer nicht mitmacht, ist schnell identifiziert und diskriminiert“, erklärte Vorstand Eugen Brysch.
Quelle: Gemeinsame Presseinfo von Bitkom und BMJV vom 9. Februar 2016
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