Affenpocken: Droht eine neue Pandemie?

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) liefert Antworten
ab
Affenpockenviren sind nicht mit den Coronaviren vergleichbar.
Blick durch ein Elektronenmikroskop auf das Affenpockenvirus. Bei Menschen löst das Virus eine milde pockenähnliche Erkrankung aus. © Freya Kaulbars / RKI
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In Deutschland wurde der erste Fall von Affenpocken bestätigt. Die Sorge vor einer neuen Pandemie wächst. Doch nach derzeitigem Stand bestehe dafür kein Anlass, beruhigt das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF). Es gebe Impfstoffe, Therapeutika und eine gut aufgestellte Forschung.    

Großbritannien, Spanien, Portugal, Frankreich, Italien – und jetzt auch Deutschland: Das Affenpockenvirus ist hierzulande angekommen. Am Institut für Mikrobiologie der Bundeswehr konnte das Virus zweifelsfrei bei einem Patienten nachgewiesen werden. Die gemeldeten Infektionen beunruhigen derzeit viele Menschen – gerade auch vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie. Das  Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) liefert deshalb Antworten auf die drängendsten Fragen. 

Was ist über den Ursprung der Affenpocken bekannt?

Die Affenpocken sind eine Viruserkrankung bei Affen. Der Erreger ist mit den als ausgerottet geltenden echten Pocken (Variola major) verwandt. Ursprünglich wurde das Virus ebenso wie das Coronavirus von Tieren auf den Menschen übertragen. Es handelt sich also um eine sogenannte zoonotische Erkrankung.

Welche Symptome lösen die Affenpocken bei Menschen aus?

In der Regel lösen die Affenpocken bei Menschen eine milde pockenähnliche Erkrankung aus. In seltenen Fällen kann die Erkrankung tödlich verlaufen: Bei unbehandelten Fällen stirbt etwa einer von zehn Erkrankten. In den bisherigen sporadischen Ausbrüchen in Zentral- und Westafrika wurde eine gesteigerte Tötlichkeit bei Kindern und Jugendlichen beobachtet. Beim gegenwärtigen Ausbruch in Europa und Nordamerika liegt eine Infektion mit einem westafrikanischen Virustyp vor, dessen Tödlichkeit als geringer eingestuft wird.

Wie wird das Affenpockenvirus übertragen?

Die Übertragung auf den Menschen erfolgte bislang (vor 2022) vornehmlich durch enge Kontakte mit Affen und Nagern (Wildtiere, aber auch Labortiere) – etwa durch Bisse. Beim gegenwärtigen Ausbruch erfolgt die Übertragung offenbar von Mensch zu Mensch. Eine größere Anzahl der gegenwärtigen Fälle ist nach jetzigem Stand auf Sexualkontakte zurückzuführen. Es wird weiterhin davon ausgegangen, dass das Virus nicht leicht übertragbar ist.

Ist das Affenpockenvirus mit dem Coronavirus vergleichbar?

Sowohl das Affenpockenvirus als auch das Coronavirus sind Zoonosen. Aber es gibt viele Unterschiede zwischen den beiden Erregern: Nach bisherigen Erkenntnissen ist das sogenannte Monkeypoxvirus (MPV) nicht so leicht übertragbar wie das SARS-CoV-2-Virus. Das Affenpockenvirus ist auch kein neues Virus. Es ist seit langem bekannt und in einigen tropischen Regionen Afrikas endemisch. Das beutet: Es tritt dort örtlich begrenzt auf.

Gibt es Impfstoffe?

Es gibt bereits zugelassene Impfstoffe und Therapeutika gegen das Affenpockenvirus. Und mit Blick auf möglichen Forschungsbedarf ist Deutschland sehr gut aufgestellt: So hat das BMBF schon 2017 bis 2019 die Eindämmung eines Affenpockenausbruchs in Nigeria mit rund zwei Millionen Euro unterstützt. Weitere Forschungsanstrengungen zu zoonotischen Infektionskrankheiten und dem Forschungsstandort Deutschland fördert das BMBF seit 2009 mit insgesamt rund 95 Millionen Euro.

Quelle: BMBF

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