50 Jahre „Baby-Notarztwagen“
Dabei sollen Frühgeborene möglichst gar nicht transportiert werden; zu groß sind die Gefahren, die etwa starke Erschütterungen während der Fahrt für das Kleine mit sich bringen. Darauf weist die Björn Steiger Stiftung anlässlich des 50. Jahrestages des „Baby-Notarztwagens“ hin. Zum besseren Schutz der Frühgeborenen sowie zur Vermeidung von Spätschäden bei Frühgeburten und auf Anregung der Kinderärzte des Olgahospitals und der Städtischen Kinderkliniken Stuttgart plante die gemeinnützige Björn Steiger Stiftung damals den ersten „Baby-Notarztwagen“. Die Ausarbeitung erfolgte in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Roten Kreuz. Am 25. Juni 1974 wurde dann das erste Modell in Deutschland offiziell in den Dienst gestellt.
In den 50 Jahren seit der ersten Indienststellung 1974 wurde das System kontinuierlich auch in enger Kooperation mit der Lübecker Firma Drägerwerk weiterentwickelt. Seit dem Jahr 2012 ist die fünfte Generation des Baby-Notarztwagens mit dem Namen „Felix“ – benannt nach dem Schutzpatron für Schwangere und Kleinkinder, Felix von Cantalice – auf Deutschlands Straßen unterwegs und hat alleine im Jahr 2023 mehr als 300 Frühchen schonend in Spezialkliniken transportiert, so die Stiftung. Das Fahrzeug verfüge über ein spezielles Dämpfungssystem für einen ruhigen, erschütterungsfreien Transport und gleiche Schlaglöcher einer Tiefe von bis zu 10 Zentimetern aus. Das Rückhaltesystem „Traveller RS“ sichere das Baby zusätzlich, während der Transportinkubator „AirBORNE – AVIATOR“, bis zu zwölf Perfusoren, zwei Sauerstoffflaschen und eine eigene Stromversorgung für die bestmögliche Versorgung während der Fahrt sorgen. Zudem werden die Babys nicht – wie in herkömmlichen Rettungswagen – längs zur Fahrtrichtung transportiert, sondern quer. Somit sei auch das Köpfchen der Kleinen mit noch offener Fontanelle besser geschützt als bei einem Längstransport. Bis heute werde der Baby-Notarztwagen – ein Fahrzeug kostet circa 300.000 Euro – durch Spenden und Sponsoren über die Björn Steiger Stiftung finanziert. (red)
Entnommen aus MT im Dialog 7/2024
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